WDR plant für 2026 mit klaren Prioritäten und stabilen Finanzen

Köln – In einer Sitzung am 11. Dezember 2025 hat der Rundfunkrat des Westdeutschen Rundfunks dem neuen Haushaltsplan für 2026 sowie einem Nachtragshaushalt für das Jahr 2025 zugestimmt. Der WDR kommt auch ohne eine Erhöhung des Rundfunkbeitrags aus und bleibt finanziell stabil – möglich wird das vor allem durch Rücklagen aus Vorjahren.

11.12.25 18:10 Uhr | 22 mal gelesen

WDR-Intendantin Dr. Katrin Vernau bringt es auf den Punkt: „Eine Strategie verdient ihren Namen erst, wenn Mittel auch wirklich den wichtigsten Projekten zugute kommen. Genau das machen wir mit dem Haushalt 2026: Wir stärken unsere regionale und digitale Berichterstattung und wollen es dem Publikum einfacher machen, mit uns direkt in Kontakt zu treten. Besonders auch bei Bildung und Medienkompetenz setzen wir an: Kinder und Jugendliche begegnen im Netz einer Flut von Inhalten – da braucht es dringend Angebote zum Nachdenken und kritischen Umgang. Unser langfristiges Ziel bleibt, ein digitaler Treffpunkt für alle Menschen im Westen zu sein.“

Die Einnahmen liegen im kommenden Jahr voraussichtlich bei rund 1,7 Milliarden Euro, den Ausgaben stehen etwa 1,64 Milliarden gegenüber. Im sogenannten Betriebshaushalt sind übrigens auch Buchungen enthalten, die aktuell noch keinen tatsächlichen Geldeinsatz bedeuten – zum Beispiel Abschreibungen.

Im Finanzplan, der ausschließlich reale Geldflüsse abbildet, wird für 2026 mit einem Minus von 25,5 Millionen Euro gerechnet. Dieses Defizit gleicht der WDR aus einer eigens dafür vorgesehenen Reserven aus.

Der Nachtragshaushalt 2025 resultiert daraus, dass das Gemeinschaftsprogramm Phoenix – rückwirkend ab 1. Januar 2025 – voll im WDR-Etat auftaucht. Ausgaben und Investments für Phoenix erfasst nun der WDR, was dessen Rolle als federführender Sender sichtbar macht und die Zusammenarbeit mit dem ZDF erleichtert. Die Kosten werden von den übrigen Landesrundfunkanstalten anteilig erstattet – für den WDR selbst verändert sich das Finanzierungsvolumen dadurch kaum.

Wissenswertes zum Haushaltsplan:

Der Betriebshaushalt zeigt sämtliche kalkulatorische und reale Einnahmen und Aufwendungen, während der Finanzplan exakt die tatsächlichen Ein- und Auszahlungen des Senders erfasst. Letzterer ist maßgeblich, wenn es um die Vorgabe eines ausgeglichenen Geschäftsjahres geht.

Fotos zur aktuellen Entwicklung und weitere Informationen gibt’s auf ARD-Foto.de oder in der WDR-Presselounge: presse.wdr.de

Pressekontakt bei Fragen: WDR Kommunikation, Tel.: 0221 220 7100, E-Mail: kommunikation@wdr.de

Mit seinem Haushaltsplan für das Jahr 2026 setzt der WDR auf eine ausgewogene Strategie zwischen digitalem Ausbau und Stabilität in der Grundversorgung – auch angesichts stagnierender Einnahmen aus dem Rundfunkbeitrag. Durch die Auflösung vorhandener Rücklagen aus Beitragserträgen sichert der Sender einen ausgeglichenen Budgetrahmen, obwohl der eigentliche Finanzplan ein leichtes Minus von 25,5 Millionen Euro aufweist. Der WDR unterstreicht damit die Bedeutung von regionaler Berichterstattung, Bildung und Medienkompetenz, während die vollständige Integration von Phoenix mehr Transparenz über die federführende Rolle des WDR im ARD-Verbund und eine präzisere Kostenabrechnung ermöglicht. Ergänzend dazu zeigt ein Blick auf ähnliche Entwicklungen im öffentlich-rechtlichen Sektor, dass auch andere Sender verstärkt auf digitale Angebote setzen, um jüngere Zielgruppen zu erreichen, und angesichts steigender Kosten immer wieder neue Finanzierungsmodelle und Strukturen diskutiert werden. Nach Recherche der letzten 48 Stunden gibt es eine wachsende Debatte um die Effizienz der Mittelverwendung im öffentlich-rechtlichen Rundfunk, insbesondere mit Blick auf sinkende Akzeptanz des Rundfunkbeitrags bei Teilen der Bevölkerung. Hinzu kommt, dass die Priorisierung von Bildungsinhalten und Regionalität verstärkt einfordert wird, um gesellschaftlichem Wandel gerecht zu werden und den öffentlich-rechtlichen Auftrag der Mitwirkung an der Demokratie zeitgemäß zu erfüllen.

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