Die Studie des ifo-Instituts zeigt, dass die Mietpreise für Neuverträge in den sieben größten deutschen Städten seit 2013 drastisch gestiegen sind, während Bestandsmieter nur moderat betroffen sind. Dadurch ergibt sich nicht nur eine wachsende soziale Kluft, sondern auch wirtschaftliche Risiken, weil die Stadtbevölkerung zunehmend immobil wird und Unternehmen Schwierigkeiten haben, Fachkräfte zu gewinnen oder zu halten. Ergänzend dazu weisen aktuelle Medienberichte darauf hin, dass bundesweit Baugenehmigungen weiter rückläufig sind, viele Bauprojekte stocken und selbst politisch angestoßene Programme für bezahlbaren Wohnraum bislang nur schleppend greifen. Die anhaltende Knappheit führt zu weiter steigenden Mieten, die Kaufpreise bleiben trotz Zinswende auf hohem Niveau, und in einer aktuellen Umfrage berichten mehr als die Hälfte der Mieter von finanzieller Überlastung (Quelle: [taz.de](https://www.taz.de), [FAZ.net](https://www.faz.net), [Die Zeit](https://www.zeit.de)). Hinzu kommt laut Neuerungen in der Gesetzgebung, dass mehr Fördermittel für sozialen Wohnungsbau bereitgestellt werden sollen – allerdings reichen diese Maßnahmen nach Einschätzung vieler Experten nicht aus, um den Krise auf dem Wohnungsmarkt kurzfristig zu entschärfen.
Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema
Laut FAZ wurde von Experten eine Kettenreaktion auf den Arbeitsmarkt beobachtet: Die hohe Mietbelastung verdrängt mittlere Einkommensschichten nicht nur aus Innenstädten, sie erschwert Arbeitgebern gezielt die Gewinnung neuer Fachkräfte, weil die Bereitschaft zum Umzug sinkt und Pendelzeiten zunehmen. Zugleich fordert ein neuer Appell von Branchenverbänden mehr Tempo beim Wohnungsbau und gezieltere Förderung von Genossenschaften und Kommunen mit unkomplizierteren Genehmigungsverfahren. Aber selbst bei staatlicher Förderung zeigen aktuelle Zahlen, dass das tatsächliche Ingangbringen neuer Bauprojekte deutlich langsamer verläuft als erwartet. Quelle: FAZ
Nach aktueller Berichterstattung der Süddeutschen Zeitung verschärft das Zinsumfeld die Lage: Hohe Baukosten, gestiegene Kreditzinsen und stockende Genehmigungen lassen Bauherren abwarten, immer weniger Wohnungen werden tatsächlich fertiggestellt. Zugleich warnen Verbraucherschützer vor den sozialen Folgen dieser Entwicklung – nicht nur einkommensschwache Familien sind betroffen, sondern mehr und mehr die breite Mittelschicht. Politiker reagieren mit Vorschlägen für Prämien, Sonderabschreibungen und flexible Bauvorschriften, stoßen aber auf Bedenken bei Umweltschützern und Anwohnerinitiativen. Quelle: Süddeutsche Zeitung
Die Zeit berichtet, dass der soziale Wohnungsbau ins Zentrum der Debatte rückt: Um steigenden Mieten entgegenzuwirken, werden Förderprogramme für günstigen Wohnraum ausgebaut, doch die regionale Verteilung ist problematisch – attraktive Lagen sind besonders teuer und lassen sich kaum durch geförderte Projekte erschließen. Die Autoren stellen heraus, dass sich die Wohnungsknappheit nicht allein durch Neubau lösen lässt, sondern auch innovative Ansätze wie Aufstockung, Umnutzung von Leerständen und das Teilen von Wohnraum notwendig werden. So sehen viele Experten das aktuelle System in einer Sackgasse – ohne grundlegende Reformen ist kaum Entspannung auf dem Wohnungsmarkt absehbar. Quelle: Die Zeit