IG Metall warnt: Betriebsrentengesetz verschärft soziale Kluft

Die IG Metall lehnt den aktuellen Regierungsentwurf zur Stärkung der Betriebsrente deutlich ab: Er verschärfe die Benachteiligung gesetzlich Rentenversicherter gegenüber Beamten und Selbstständigen.

heute 20:53 Uhr | 24 mal gelesen

Vorgesehen ist laut Plänen der Ampel, dass künftig nur noch Menschen ab 50 zusätzliche Rentenpunkte durch Sonderzahlungen zur gesetzlichen Rente erwerben dürfen. Hans-Jürgen Urban, der bei der IG Metall das Sozialressort leitet, machte seinem Ärger im Gespräch mit dem 'Handelsblatt' Luft: Statt wirklich fairere Bedingungen zwischen klassischen Arbeitnehmern und Gruppen wie Beamten oder Selbstständigen zu schaffen, spalte das neue Betriebsrentenstärkungsgesetz die Gesellschaft noch weiter auf. Momentan nämlich können Beamte, Selbstständige und so manche Freiberufler schon ab dem 16. Lebensjahr ohne Limit Zusatzbeiträge leisten – während Pflichtversicherten solche Möglichkeiten vorenthalten bleiben. Für Urban ist das weder logisch noch gerecht, sondern ein Symbol für eine veraltete, zu komplizierte Rentenstruktur, bei der Bürokratie und Unterschiede eher wachsen als weichen. Was gebraucht werde, seien transparente und unkomplizierte Regeln, die für alle Berufsgruppen gelten und ohne ausufernden Aufwand für die Rentenversicherung funktionieren. Momentan droht aber das Gegenteil.

Die IG Metall geht mit dem Betriebsrentenstärkungsgesetz hart ins Gericht und sieht eine Verschärfung der sozialen Ungleichheit. Laut Gewerkschaft kritisiert der aktuelle Entwurf der Bundesregierung, dass Menschen in der gesetzlichen Rentenversicherung künftig nur noch ab 50 Zusatzbeiträge einzahlen dürfen, während Beamte und Selbstständige von solchen Sperren nicht betroffen sind. Branchenübergreifend fordern Gewerkschaften nun verstärkt Reformen, die verschiedene Berufsgruppen gleichstellen – auch im Hinblick auf die wachsende Altersarmut und steigende Rentenlücke. Die Debatte fügt sich ein in eine größere Diskussion über Gerechtigkeit im deutschen Rentensystem, bei der sowohl Sozialverbände als auch Wirtschaftsexperten auf vereinfachte und transparentere Strukturen drängen. Laut aktuellen Artikeln auf SZ, taz und FAZ stößt die Rentenreform in vielen gesellschaftlichen Gruppen auf Unmut, weil sie als zu kompliziert und in Teilen ungerecht empfunden wird. Neue Kommentare fordern eine stärkere Beteiligung der Politik an einem offenen Diskurs über die Zukunft der Altersvorsorge sowie praxistaugliche Wege zum Bürokratieabbau.

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