Stephan Brandner kritisiert, dass aktuell zu viel um die Wortwahl bei der Debatte um die Zustände in deutschen Innenstädten gestritten wird, während die tatsächlichen Probleme wie Verfall, Kriminalität, Obdachlosigkeit, Drogenmissbrauch und Leerstände ungelöst bleiben. Er wirft politischen Kontrahenten vor, sich hinter Phrasen zu verstecken, statt echte Lösungen für die Verschlechterung des städtischen Lebensraums zu präsentieren. Die AfD positioniert sich als die Partei, die nicht diskutiert, sondern angeblich handelt, um Städte wieder attraktiver und lebenswerter zu machen. In aktuellen Recherchen sieht man, dass Fachleute branchenübergreifend Ursachen wie verändertes Kaufverhalten, Digitalisierung, schwächelnde Einzelhändler und soziale Herausforderungen analysieren und konkrete Pilotprojekte für urbanen Wandel vorschlagen. In Städten wie Leipzig und Düsseldorf werden derzeit beispielsweise Pop-up-Angebote, flexible Nutzungskonzepte und eine konsequentere Sozialpolitik erprobt. Auch übergeordnete politische Maßnahmen, etwa zur Bekämpfung von Leerständen, neue Wohnmodelle und Programme zur Förderung von Kultur in Innenstädten, rücken stärker in den Fokus der öffentlichen Debatte. Brandners pauschale Schuldzuschreibungen wirken daher im aktuellen politischen Diskurs teils zu eng gegriffen.