Cyberrisiken stehen bei Deutschen mittlerweile im Alltag im Vordergrund – Arbeitsplatzsicherheit rückt in den Hintergrund

Während der Cybersecurity Awareness Month ins Rollen kommt, offenbart eine neue Studie von Mastercard, wie viel Raum digitale Bedrohungen inzwischen im Leben der Menschen in Deutschland einnehmen. Mehr als die Hälfte grübelt wöchentlich über Online-Gefahren nach – und sorgt sich sogar mehr um die eigenen Daten als um den Job. Am Esstisch, im Freundeskreis und beim Einkauf werden Cyberthemen zunehmend zum Dauergespräch.

heute 14:47 Uhr | 34 mal gelesen

Digitale Betrügereien machen tatsächlich vor keiner Altersgruppe Halt – gerade jüngere Leute sind aber besonders getroffen, was verwundert, aber vielleicht auch die Unbedarftheit der Generation erklärt. Fast drei Viertel der Bevölkerung wurden im letzten Jahr mindestens Ziel eines Betrugsversuchs; ein Viertel davon wurde tatsächlich ausgetrickst. Bei der Generation Z lag die Quote, Opfer zu werden, sogar bei erschreckenden 41 %. Die Bandbreite reicht von gefälschten Shopping-Webseiten über dubiose Investitionen bis hin zu Identitätsdiebstahl und der klassischen Love-Scam – letzteres bleibt ein unterschätztes Thema, auch wenn sich kaum jemand wirklich traut, offen darüber zu reden. Es ist fast schon bezeichnend, dass viele sich schämen und lieber schweigen, so auch laut Studie fast die Hälfte der Betroffenen.

Künstliche Intelligenz schwingt mittlerweile wie ein Damoklesschwert über unseren Köpfen: Deutsche Verbraucher fürchten, dass KI-basierte Betrugsmaschen raffinierter und schwerer erkennbar sind als alles, worauf wir bislang vorbereitet waren. Es scheint, als hätten die Jüngeren noch leicht mehr Vertrauen gegenüber KI-Lösungen – global gesehen ein Hoffnungsschimmer? Vielleicht. Aber die Mehrheit bleibt skeptisch, und tatsächlich vertraut der Großteil lieber klassischen Finanzakteuren wie Banken oder Kreditkartenfirmen.

Interessant ist, wie sehr Betrugserfahrungen das eigene Verhalten verändern: Die Bereitschaft, nach einem Vorfall noch bei kleinen Händlern einzukaufen, sinkt rapide. Offenbar ist das Sicherheitsgefühl, das große Anbieter bieten, für viele nicht ersetzbar – schlecht für kleine Marken, die an digitaler Sorgfalt vielleicht nicht mithalten können oder schlicht weniger bekannt sind. Zum Schutz werden Updates, sichere Kennwörter und Zwei-Faktor-Authentifizierung immer selbstverständlicher. Doch auch die Sehnsucht nach mehr Schulungen und verlässlichen Informationen bleibt groß – bezeichnend für die Unsicherheit, in der viele Menschen durchs Netz navigieren.

Mastercard betont, dass die Verantwortung für Cybersicherheit inzwischen jeden betrifft, nicht nur Nerds oder Unternehmer. Mit Milliardensummen ausgerüstet, wird in neue Sicherheitslösungen, KI-gestützte Analyse-Systeme oder Echtzeit-Erkennungsmaßnahmen investiert. Kooperation und Austausch auf europäischer Ebene – Stichwort Cyber Resilience Center – werden als zentrale Bausteine für eine gesicherte digitale Zukunft gesehen. Letztlich geht es um ein Grundvertrauen, das wiederhergestellt werden muss, bevor digitale Angebote bedenkenlos genutzt werden können.

Die Daten der Studie stammen aus einer europäischen Mastercard-Umfrage mit über 13.000 Teilnehmer:innen, davon 1.002 in Deutschland, und wurden im September 2025 durchgeführt.

Im Laufe des Cybersecurity Awareness Month wird dank der neuen Mastercard-Studie deutlich, wie tief digitale Bedrohungen den Alltag der Deutschen durchdringen. Besonders bemerkenswert: Mehr als die Hälfte der Befragten denkt wöchentlich an Online-Betrugsrisiken, und viele erleben regelmäßig handfeste Betrugsversuche – vor allem junge Menschen sind betroffen. Trotz wachsender Eigeninitiative beim Schutz zeigt sich, dass Unsicherheit weit verbreitet bleibt und viele den Wunsch nach besserer Aufklärung und Schulung verspüren. Aktuelle Recherchen zeigen, dass Deutschland weiterhin unter der hohen Zunahme von Cybercrime leidet, wobei insbesondere Phishing-Attacken und Ransomware immer raffinierter werden. In den letzten Tagen diskutieren große Medien auch über die Vernetzung von Behörden zur Abwehr sowie über innovative Start-up-Lösungen, um die Widerstandsfähigkeit kleiner Unternehmen zu stärken. Zusätzlich wurde in politischen Debatten die Notwendigkeit betont, Cybersicherheit stärker als gesamtgesellschaftliche Aufgabe zu begreifen und grundlegende digitale Kompetenzen schon in den Schulen zu vermitteln.

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