Roland Kaiser betroffen über Jack Whites einsames Ende

Schlagerlegende Roland Kaiser zeigt sich zutiefst bewegt vom Tod des bekannten Produzenten Jack White.

16.10.25 21:53 Uhr | 144 mal gelesen

„Wir hatten viele gemeinsame Momente, Jack und ich“, so Kaiser im Gespräch mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. „Sein Lebenswerk habe ich stets geschätzt.“ Besonders nahe gingen Kaiser die jüngsten Entwicklungen: „In den letzten Wochen – man kam ja nicht umhin, von der Trennung seiner Frau zu lesen – hat mich das beschäftigt. Und zu hören, dass er offenbar so isoliert verstorben ist, das hinterlässt bei mir einen bitteren Nachgeschmack.“ Jack White war unter anderem der Mann hinter „Alles ist möglich“, dem ersten Kaiser-Album nach der für Kaiser so prägenden Lungentransplantation 2011. Die Todesnachricht traf Kaiser in Münster, just als der Film „50 Jahre Roland Kaiser. Ein Leben für die Musik“ zur Weltpremiere über die Leinwand flimmerte – eine Mischung aus Feier des Lebens und unverhofftem Abschied. Der Film, mit Szenen eines Stadionkonzerts in der Leipziger Red Bull Arena, startet ab 21. Oktober im Kino und wandert dann Anfang kommenden Jahres zu Sky und WOW. Interessant, wie sich Freude und Trauer manchmal so seltsam vermengen.

Roland Kaisers Reaktion auf den Tod von Jack White zeigt, wie stark persönliche Beziehungen in der Musikszene oftmals sind – gerade, wenn hinter dem Glamour auch Einsamkeit und private Schicksale stehen. White, dessen Karriere mit Hits und Erfolgen im Schlager übersät war, hatte in den letzten Wochen viel Aufsehen um seine private Trennung verursacht; viele spricht auch die Frage an, wie ein so gefeierter Mensch am Ende so allein sterben kann. In einer Zeit, in der der Schlager sich selbst feiert – mit Kaisers Jubiläumsfilm beispielsweise – fallen solche Töne besonders auf und stellen die Schattenseiten des Ruhms ins Licht. Zusätzlich wurde kürzlich über Jack Whites prägenden Einfluss auf die deutschsprachige Musiklandschaft berichtet: Seine Produktionen trugen dazu bei, dass der deutsche Schlager auch international wahrgenommen wurde, und viele seiner Songs begleiten Generationen von Hörerinnen und Hörern bis heute. Kritik gibt es derweil immer wieder am Promi-Kult, der einerseits Nähe suggeriert, aber Einsamkeit trotz Medienpräsenz nicht verhindern kann. Der Film über Roland Kaiser ist aktuell Anlass für neue Diskussionen über das Verhältnis von Kunst, Privatleben und öffentlicher Wahrnehmung.

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