Winkel erklärte gegenüber der 'Welt', dass Deutschland sich bei der Energieversorgung nicht allein auf erneuerbare Energien verlassen könne. Stattdessen sollten sämtliche Energiequellen – darunter Gas, Kohle und künftig auch wieder Atomstrom aus dem Ausland – genutzt werden. Die finanziellen und technischen Herausforderungen beim Netzausbau und bei Speichern hält er für kaum beherrschbar, während grundlastfähige Energieerzeugung, die unabhängig vom Wetter ist, essenziell sei. Von russischem Gas distanziert sich Winkel, verweist jedoch auf alternative Quellen wie inländisches Schiefergas, über das offen diskutiert werden müsse. Im Bereich Soziales mahnt Winkel entschlossene Reformen an: Wer arbeitet, soll netto mehr übrig behalten. Der Sozialstaat soll effizienter und leistungsbezogener werden, auch wenn das Leistungen kürzen bedeute. Beim Renteneintritt solle das geltende Alter von 67 Jahren ohne Ausnahme durchgesetzt werden. Zudem fordert er stärkere Eigenverantwortung bei Gesundheits- und Pflegekosten: Die Krankenversicherung solle auf die Grundversorgung beschränkt, Zusatzleistungen mehr privat organisiert und in der Pflegeversicherung nur eine Teilsicherung garantiert werden. Private Vorsorge müsse gestärkt werden.
Winkel kritisiert die aktuelle Energie- und Sozialpolitik als zu kostenintensiv und wenig zukunftsfähig und fordert ein pragmatischeres, technologieoffenes Vorgehen. Die von ihm angestoßene Debatte verweist auf die Herausforderung, zwischen Klimaschutz, Versorgungssicherheit und Sozialstaat-Ausgaben zu balancieren. Im Zuge der Ukraine-Krise und steigender Energiepreise wächst der politische Druck, Versorgungssicherheit durch vielfältige Quellen – einschließlich heimischer Ressourcen wie Schiefergas – zu gewährleisten, während auf europäischer Ebene der Ausbau erneuerbarer Energien und der Netzinfrastruktur beschleunigt wird. Gesellschaftlich sind Forderungen nach stärkerer Eigenbeteiligung im Sozialwesen umstritten, zumal der demografische Wandel die Belastung des Renten- und Pflegesystems weiter verschärft. Aktuelle Diskussionen auf Regierungsebene betreffen insbesondere Anreizsysteme für längeres Arbeiten, gezielte Steuerentlastungen sowie eine klare Trennung von Basis- und Zusatzleistungen in der Kranken- und Pflegeversicherung, ebenso wie den Umgang mit dem Atomausstieg und dem notwendigen Ausgleich über Energieimporte.
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