Studie warnt: Deutschlands Gaswende bringt hohe Zusatzkosten

Eine neue Studie belegt, dass Deutschlands Verzicht auf langfristige Gasverträge zu erheblichen Mehrkosten für Verbraucher und Industrie führt.

08.09.25 13:44 Uhr | 96 mal gelesen

Laut einer Untersuchung der Unternehmensberatung BCG, über die die Dienstagsausgabe des 'Handelsblatt' berichtet, schließt Europa im Gegensatz zu vielen anderen Regionen der Welt deutlich weniger langfristige Gaslieferverträge ab. Das Ergebnis ist, dass EU-Staaten für kurzfristig eingekauftes Gas deutlich höhere Preise zahlen müssen. In der EU sind derzeit 28 Prozent des Bedarfs nicht über Verträge abgesichert, während Indien und China mit 17 beziehungsweise 12 Prozent wesentlich besser versorgt sind. Japan hat durch seine Vertragsstrategie sogar mehr Gas zu festen Preisen gesichert als benötigt und ist damit gegen Preisschwankungen weitgehend immun. Die Analyse zeigt zudem, welche Branchen besonders sensibel auf Gaspreissteigerungen reagieren: In der Aluminiumindustrie, Basischemie, Raffinerien und Papierherstellung geraten die Gewinnmargen ab einem Großhandelspreis von 60 Euro je Megawattstunde bereits ins Minus.

Die BCG-Studie verdeutlicht die kritischen Folgen der europäischen Zurückhaltung bei längerfristigen Gasverträgen: Europa muss häufiger am teureren Spotmarkt einkaufen, was die Strom- und Gaspreise hochtreibt und die Wettbewerbsfähigkeit bestimmter Industriezweige gefährdet. Ein aktueller Bericht der Süddeutschen Zeitung bestätigt, dass die steigenden Energiepreise die deutsche Industrieproduktion belasten und zu einem Rückgang der Wettbewerbsfähigkeit führen; Experten fordern gezielte Entlastungsmaßnahmen für energieintensive Unternehmen (Quelle: [Süddeutsche Zeitung](https://www.sueddeutsche.de)). Auf taz.de wird diskutiert, dass die aktuelle Energiepolitik nicht nur bei Privathaushalten, sondern auch bei KMU zu wirtschaftlichen Verwerfungen führt, was die soziale Schieflage in Deutschland verstärken könnte (Quelle: [taz.de](https://taz.de)). Eine weitere Analyse der FAZ hebt hervor, dass verschiedene europäische Länder unterschiedliche Strategien verfolgen, um sich gegen Preisschwankungen abzusichern – Deutschland zählt dabei zu den am stärksten vom kurzfristigen Einkauf abhängigen Staaten (Quelle: [FAZ](https://www.faz.net)).

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