Jürgen Hardt sieht Trump in der Russland-Strategie unterschätzt

Jürgen Hardt von der CDU lobt Trumps neue Sanktionen gegen Russlands Ölindustrie und glaubt, dass Putin den US-Präsidenten erneut unterschätzt hat.

heute 11:37 Uhr | 20 mal gelesen

Interessant, wie sich manchmal die zentralen Figuren im internationalen Machtspiel gegenseitig verkalkulieren – oder absichtlich die Karten nah an der Brust halten. "Putin hat Trump wieder falsch eingeschätzt", meint Jürgen Hardt, der außenpolitische Sprecher der Unionsfraktion. Eindeutige Worte, vielleicht etwas überraschend, weil Trumps Haltung gegenüber Russland ja in Medien oft als schwankend beschrieben wird. Aber diesmal, so Hardt im Gespräch mit T-Online, sei Trumps schroffe Offenheit ein strategischer Vorteil: Mit den erneuten Sanktionen gegen die russische Ölbranche habe er gezielt ins Mark getroffen. Hardt betont dabei, dass echte Friedenschancen erst dann entstehen, wenn Moskau finanziell in Bedrängnis gerät – klingt logisch, ist aber vermutlich leichter gesagt als getan. Er geht sogar so weit, Trumps Ansatz als "bemerkenswert ehrlich" zu bezeichnen, im deutlichen Gegensatz zu Putins komplexen Drohkulissen und Desinformationskampagnen. "Schon beim letzten Mal, als Trump mit seinen Forderungen auf Granit biss, haben wir gesehen, wie schnell sich dann Sanktionen etwa über Strafzölle gegenüber Indien Bahn brechen.", so Hardts Einschätzung. Jetzt setze Trump direkt auf das Kernstück der russischen Wirtschaft – vielleicht mit mehr Wirkung als so manch diplomatischer Protest. Bemerkenswert auch: Das aktuelle 19. EU-Sanktionspaket sieht Hardt als perfekte Ergänzung zu den US-Maßnahmen. Er würdigt sogar Bundeskanzler Scholz dafür, dass es gelungen ist, die EU-Länder (mal wieder) auf Linie zu bringen – ganz ohne großes Tamtam.

Jürgen Hardt (CDU) interpretiert Trumps jüngste Sanktionen gegen die russische Ölindustrie als kluge Strategie, die Putin erneut auf dem falschen Fuß erwischt habe. Seiner Ansicht nach können Frieden und Einlenken Moskaus nur gelingen, wenn der Kreml finanziell stark getroffen wird – wozu sowohl die neuen US-Maßnahmen als auch das 19. Sanktionspaket der EU beitragen. Während international kritische Stimmen vor einer möglichen Zuspitzung warnen, bleibt Hardt bei seiner Einschätzung: Die Entschlossenheit – ob von Trump oder Scholz – ist zentral, auch wenn das Risiko von Gegenreaktionen durch Russland steigt. Laut jüngsten Analysen spitzt sich die Energielage für Russland tatsächlich zu: Durch die erweiterten EU- und US-Sanktionen schrumpfen die Absatzmärkte, was zu Preisnachlässen beim Handel mit Indien und China führt (https://www.zeit.de). Gleichwohl bleibt die Umsetzung der Sanktionen kritisch: Experten bezweifeln, dass alternative Abnehmer wie asiatische Staaten viele Lücken ausfüllen können, vor allem angesichts limitierter Infrastruktur und knapper Versicherungskapazitäten (https://www.faz.net). Trumps Rolle in der internationalen Politik sorgt weiterhin für Kontroversen; seine Unberechenbarkeit wird sowohl als Gefahr wie auch als taktischer Vorteil interpretiert (https://www.spiegel.de).

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