Jung, direkt und digital: 5 Jahre „deep und deutlich“ – Eine Talkshow, die Generation Z nicht mehr loslässt

Hamburg – Wer hätte gedacht, dass eine Talkshow ausgerechnet im schnelllebigen Netz zu einem Dauerbrenner wird? Die Sendung „deep und deutlich“ hat es geschafft: Fünf Jahre auf Sendung, wachsendes Publikum und die bislang besten Zugriffszahlen. Seit ihrem Start im Oktober 2020 ist es dem Format gelungen, einen Nerv zu treffen – mit feingefühligen Themen und Gesprächen, die ganz nah dran sind an der jungen Lebenswelt.

heute 13:19 Uhr | 23 mal gelesen

Es gibt nicht viele Projekte im öffentlich-rechtlichen Kosmos, die es schaffen, auf TikTok und Instagram so erfolgreich zu zünden – „deep und deutlich“ hat das Kunststück vollbracht. Ein halbes Jahrzehnt, 57 Ausgaben, über 230 unterschiedliche Gäste – darunter Promis wie Stefanie Giesinger oder Jan Böhmermann und jede Menge Menschen, die mit bemerkenswerten Geschichten vor die Kamera traten. Die Plattform-Bilanz: 500.000 Follower insgesamt, Instagram allein kommt auf 300 Millionen Views, TikTok auf mehr als 200 Millionen – ganz schön beeindruckend. „deep und deutlich“ wurde zum stärksten Digital-Format der ARD und von funk. Was macht diesen Talk so besonders? Es sind die ehrlichen Gespräche, die Bereitschaft, auch schwierige Themen anzufassen – sei es Bodyshaming, psychische Gesundheit oder Identitätsfragen. Stars und Newcomer sprechen offen über Rückschläge, Selbstzweifel und gesellschaftliche Tabus. Aminata Belli, Lola Weippert und Michel Abdollahi führen offen und zugewandt durch die Sendung – nicht selten spürbar bewegt von dem, was Gäste teilen. Für Carola Conze, die den gesellschaftlichen Bereich beim NDR verantwortet, ist klar: Nicht nur das offene Zuhören macht den Unterschied, sondern auch die kluge Themenauswahl und journalistische Sorgfalt. Spannend: Die Zielgruppe – überwiegend weiblich, jung, digital – findet die Sendung natürlicherweise eher in der Mediathek oder auf dem Handy statt am klassischen Fernseher. Über 60 Prozent der Zuschauenden sind unter 35, etwa drei Viertel weiblich – das spricht für eine schwungvolle Community. Wenn Fernsehen auf echte Lebenswelt trifft: Die Hosts sind aktuell mit „deep und deutlich an Schulen“ auf Tour und bringen die Diskussionskultur direkt zu Jugendlichen, statt umgekehrt. Die Bühnen? Keine Fernsehsessel, sondern Schulaulen in Norddeutschland – die Gespräche drehen sich um Mobbing, Leistungsdruck und alles, was im Hier und Jetzt der Schüler*innen wichtig ist. Es geht darum, zuzuhören und nicht alles glattzubügeln – vielleicht ist genau das das Erfolgsgeheimnis.

„deep und deutlich“ ist auch nach fünf Jahren alles andere als müde: Die Talkshow bleibt relevant, weil sie Themen der Zeit trifft, Menschen Wertschätzung schenkt und Diskussionen nicht ausweicht. Diese Nähe zur Realität – angetrieben von einem spürbar engagierten Team und der Fähigkeit, flexibel auf neue Trends und Bedürfnisse einzusteigen – sorgt dafür, dass das Format bei der Zielgruppe im Gespräch bleibt. Auch der aktuelle Schul-Ableger zeigt, dass digitales Storytelling in der echten Welt Wirkung entfaltet – auf Augenhöhe, diskussionsfreudig und unverkrampft. Recherchen zeigen zudem: Der Trend zu Formaten, die gezielt jungen Menschen eine Stimme geben, setzt sich fort – andere Sender ziehen mit neuen Dialog- und Beteiligungsangeboten nach. Besonders auffällig ist dabei die Bereitschaft, auch polarisierende oder als „unbequem“ geltende Themen ins Zentrum zu rücken und offen darüber zu sprechen. „deep und deutlich“ bleibt in diesem Umfeld einer der Pioniere und gilt als feste Größe im ARD-Digitaluniversum, wie aktuelle Pressestimmen bestätigen.

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