„80 Jahre Hessen: Der hr feiert Herkunft, Wandel und Visionen eines Bundeslandes“
Frankfurt, 1946: Das Nachkriegsdeutschland formt das heutige Hessen. Der Hessische Rundfunk – beinahe Zwilling im Gründungsjahr, denn auch seine Wurzeln liegen knapp danach – nimmt das Jubiläum zum Anlass, mit einem bunten Jahresprogramm auf Vergangenes, Gegenwärtiges und das, was noch kommen mag, zu schauen. Unter dem Motto „80 Jahre – Zuhause in Hessen“ soll das Land ein Jahr lang aus verschiedenen Blickwinkeln neu entdeckt werden.
heute 14:01 Uhr | 22 mal gelesen
Machen wir uns nichts vor: Die wenigsten können sich vorstellen, wie 1946 in Hessen der Alltag aussah. Doch genau das versucht der hr zum Auftakt seiner Jubiläumsreihe anders zu erzählen. Am 2. und 3. Januar öffnet die "Hessenschau" im hr-fernsehen – inzwischen ein regelrechter Klassiker – das Geschichtsbuch. Besonders reizvoll sind die neuen digitalen Angebote: Am 3. Januar etwa können Nutzer auf hessenschau.de eine interaktive Landkarte durchforsten, die nicht nur auf einen trockenen Zeitstrahl setzt, sondern hessische Geschichten direkt an Ort und Stelle aufblitzen lässt. Kurz darauf rückt der hr eher skurrile, halb vergessene Landeseigenheiten ins Scheinwerferlicht: In der wöchentlichen Radioserie "Hessen in 80 Sekunden" stöbern Reporter durch Historienrückstände, finden Erstaunliches und Skurriles, das oft nur Kennern ein Begriff war – etwa das älteste Verkehrsschild oder verblüffende Fundstücke wie die Verbindung zwischen Battenbergkuchen und Polizeiautos in London. Natürlich hört der hr nicht damit auf: Das ganze Jahr begleiten weitere Beiträge, Dossiers, Interviews und Schwerpunkte den Landesgeburtstag auf den klassischen Sendeplätzen und via Social Media. Die Hauptaktionen, für die man offenbar noch ein paar große Geschichten in petto hält, steigen allerdings erst im Frühling und dann zum "richtigen" Geburtstag im Dezember.
Das 80-jährige Bestehen Hessens liefert reichlich Gründe zu feiern: Der Hessische Rundfunk rollt dafür ein ganzes Themenjahr aus, voll von Rückblicken, Reportagen, Interaktiven und Podcasts. Nicht nur die Geschichte, sondern speziell die kleineren, kaum bekannten Facetten und Episoden stehen im Vordergrund – was durchaus dazu einlädt, das eigene Bundesland aus neuen Perspektiven zu betrachten. Angesichts gesellschaftlicher wie politischer Diskussionen rund um Landesidentität, Zusammenhalt oder auch Digitalisierung der Medien nimmt der hr dabei auch subtil Bezug auf die heutigen Herausforderungen in Hessen und greift die Chance auf, Tradition und Zukunft ins Gespräch zu bringen.
Außerdem zeigt ein Blick in aktuelle Medienberichte: Die Debatte um den Status von Hessen als "Zukunftsregion" wird von zahlreichen Stimmen begleitet, sei es in Bezug auf wirtschaftliche Transformation, bürgerschaftliches Engagement oder Herausforderungen der Integration. Gerade jüngst diskutieren Medien und Politik, wie Hessen z.B. im Bereich nachhaltige Energieversorgung oder Bildung den nächsten Schritt in die Zukunft schaffen könnte – Themen, in die sich der hr mit seinem Jubiläumsjahr durchaus einreihen dürfte.