Am 23.10.2025 entführt die Junge Philharmonie Wien mit Michael Lessky im Ehrbar Saal in musikalische Welten zwischen Pharaonen, Pyramiden und Fantasie. Das Programm spannt den Bogen von Verdis prachtvollem 'Aida'-Vorspiel über Berlioz’ berührende Kantate zum Tod Cleopatras bis hin zu Saint-Saëns' berühmtem 'Ägyptischen' Klavierkonzert, gespielt von Dora Deliyska. Mozarts einzige Schauspielmusik, 'Thamos, König von Ägypten', rundet den Abend ab – und ruft Erinnerungen an die weitreichende Faszination wach, die der Orient und besonders Ägypten auf Musiker Europas ausübte. Neben Eindrücken zum musikalischen Orient-Bild der europäischen Klassik bieten aktuelle Debatten über Kulturexport und Musealisierung altehrwürdiger Kunstgegenstände einen spannenden Rahmen: In den vergangenen Tagen thematisierten mehrere Medien auch die Rückgabe ägyptischer Artefakte aus europäischen Sammlungen sowie die Verantwortung kultureller Institutionen für koloniales Kulturerbe. Das Konzert bietet damit nicht nur Klangsinn, sondern will – zwischen den Zeilen – vielleicht zum Nachdenken über unsere Beziehung zur Wiege alter Kulturen anstiften.
Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema
Die Süddeutsche Zeitung analysiert im Zusammenhang mit der Rückgabe von Kulturgütern aus Afrika, wie deutsche Museen und Sammlungen zunehmend unter Druck geraten, auf koloniale Raubkunst zu verzichten und neue, faire Austauschformen mit den Herkunftsländern aufzubauen (Quelle: Süddeutsche Zeitung).
Der Spiegel beleuchtet eine aktuelle Ausstellung in Berlin, die sich mit ägyptisch-europäischen Kulturverflechtungen auseinandersetzt: Künstler und Historiker legen dabei den Fokus auf das Spannungsfeld zwischen Faszination für das Alte Ägypten und den materiellen, oft problematischen Aneignungen seit dem 19. Jahrhundert (Quelle: Spiegel).
Die FAZ berichtet über den anhaltenden Kult um Cleopatra in Musik und Popkultur: Sie hinterfragt in ihrem Beitrag, wie verschieden Generationen von Künstlern – von Shakespeare bis zu aktuellen Komponisten – die Figur umdeuten und was ihr Mythos heute noch mit politischen Fragen zu tun hat (Quelle: FAZ).