Die IG Metall positioniert die Stahlindustrie als essenziellen Pfeiler der deutschen Wirtschaft und mahnt bei der Politik an, jetzt rasche Entscheidungen zu treffen. Hauptkonfliktpunkte: steigende Energiekosten, internationale Konkurrenz und langsamer Fortschritt bei der Transformation hin zu klimafreundlichen Methoden. Es gibt wenig Optimismus, ohne handfeste und zügige politische Maßnahmen könnten zehntausende Arbeitsplätze und ganze Wertschöpfungsketten gefährdet sein. Das Thema Wasserstoff als Hoffnungsträger kommt zwar immer wieder auf den Tisch, aber die Umsetzung bleibt schleppend. Erst jüngst diskutierten auch Vertreter von Thyssenkrupp und Salzgitter über notwendige politische Hilfen, besonders, da Billigstahl vor allem aus China den Markt weiterhin flutet. Laut aktueller Recherchen ist der EU-Handelsschutz zuletzt nur zögerlich ausgebaut worden, während Frankreich und Italien im eigenen Land bereits umfassender energie- und industriepolitisch absichern (siehe u.a. aktuelle Leitartikel bei taz und Zeit). Unklar bleibt, ob der erwartete Stahlgipfel tatsächlich mit substanziellen Maßnahmen aufwartet – die politische Gemengelage bleibt in Bewegung.
Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema
Die Süddeutsche Zeitung beschreibt in einem aktuellen Hintergrundbericht die Dringlichkeit eines industriepolitischen Schutzschirmes für den deutschen Stahl, denn insbesondere der steigende Import von Billigstahl aus China unterminiert alle Klimaambitionen und bedroht zugleich zehntausende Arbeitsplätze, während der politische Kurs der Bundesregierung in der Koalition weiter umstritten bleibt. Quelle: Süddeutsche Zeitung
Bei der Zeit wird auf die zunehmende Unsicherheit der Stahlindustrie hingewiesen – selbst gut aufgestellte Unternehmen geraten unter Druck und fordern Planungssicherheit, aber auch soziale Abfederung etwa durch Kurzarbeit-Regelungen und Qualifizierungsmaßnahmen, falls Arbeitsplätze verloren gehen. Quelle: Die Zeit
Im Wirtschaftsteil des Spiegels wird detailliert analysiert, dass der geplante Umbau zur grünen Stahlproduktion enorme Investitionen erfordert, die wiederum staatliche Unterstützung unverzichtbar machen, während unterdessen internationale Player – nicht zuletzt China und die Türkei – den europäischen Markt mit günstigen Exporten fluten und die Preise drücken. Quelle: Der Spiegel