Herbstliche Genüsse: Siziliens kulinarische Geheimnisse von Wein bis Pistazie

Palermo und darüber hinaus – einmal quer durch die Köstlichkeiten Siziliens, wenn der Herbst die Insel in einen Schmelztiegel regionaler Aromen verwandelt.

heute 16:06 Uhr | 40 mal gelesen

An einem goldenen Oktobertag auf dem Ätna, irgendwo zwischen Kastanienbäumen und dem eigenartigen Duft von feuchtem Laub – das Sizilianische Herbst-Erlebnis beginnt oft unspektakulär, aber wer die Augen offen hält, erkennt schnell: Alles auf dieser Insel ist irgendwie Genuss. In den alten Kastanienwäldern, den windumtosten Weinbergen Pantellerias und unter knorrigen Quittenbäumen begegnet einem eine eigentümliche Mischung aus Geschichte, Tradition und dem Beharren auf Qualität. Der Herbst, das sagt jeder, ist die Staffel der Ernte und der Feste. Und ja, es ist tatsächlich eine der besten Jahreszeiten, um sich durch das sizilianische Angebot zu probieren – ob im Gedränge eines Dorffestes oder im stillen Laden an einer verstaubten Landstraße.

Reden wir über Wein. Sizilien gilt vielleicht klischeehaft als die Heimat süßer Weine, aber das Spektrum reicht inzwischen weiter: Ganze 23 geschützte DOC-Sorten, von denen die Cerasuolo di Vittoria als einzige sogar ein DOCG trägt, spiegeln die Vielfalt. Unterschätzt dabei: die Passito- und Moscato-Weine von Pantelleria, die buchstäblich auf dem Boden wachsen, geschützt vor dem heftigen Scirocco-Wind. Schon die Namen wie Malvasia delle Lipari oder Marsala lassen Kenner verträumt lächeln – dahinter stehen Geschichten von Generationen und eigenwilligem Ausbau.

Passen dazu: Kapern. Fällt oft einfach unter "Zutat", dabei sind die Eolie-Kapern DOP ein kleines Wunder. Im Spätsommer geerntet, jetzt gereift und bereit, aus Thunfisch, Minze und Pasta ein Erlebnis zu machen. Viele essen die Knospen einfach pur, nach einer Runde Entsalzen und Würzen – ein Handgriff, den fast jede sizilianische Oma beherrscht. Und dann gibt es noch die Cucunci, größere Früchte, die in Salaten ihren großen Auftritt haben.

Keine sizilianische Tafel ohne Olivenöl: Mit Sorte und Herkunft nimmt man es hier sehr genau. Biancolilla, Nocellara (del Belìce und etnea), Moresca usw. – die Liste der Namen könnte glatt ein eigenes Kapitel füllen. Sechs DOP-Zonen ringen jedes Jahr um den besten Tropfen – das Ergebnis? Muss man live probieren, alles andere sind nur Zahlen.

Pistazien aus Bronte, das ist nochmal ein Kapitel für sich. Nur in den ungeraden Jahren wird geerntet, weshalb echte Bronteser Pistazien zu einer Art Luxus werden. Manche behaupten, sie schmecken nach Vulkan und Wind. Na ja – ist vielleicht poetisch gesagt, aber ein bisschen Wahrheit steckt schon drin: Smaragdgrün mit rubinroter Haut, als Pesto oder im Eis – auf Sizilien eine Religion.

Schließlich sind da die vielen kleinen (und großen) Feste – von der Ottobrata in Zafferana Etnea über Pistazien-Sagre bis hin zu improvisierten Nachbarschaftstreffen in den Dörfern. Da mischen sich dann Honig, Quittenbrot, Äpfel, Mandeln und alles, was Saison und Gegend hergeben. Wer es weniger trubelig mag, sucht sich eine der fast verschwundenen 'putìe' – die greifbarste Art, Sizilientradition zu schmecken. Manchmal, so mein Eindruck, muss Genuss eben ganz leise sein. Nicht alles Gute passiert auf der großen Bühne.

Pressekontakt:

Frau Daniela Lo Cascio – Leitung Tourismus, Sport und Unterhaltung der Region Sizilien
Tel: +39 095 7470254
E-Mail: daniela.locascio@regione.sicilia.it
Web: visitsicily.info

Originalinhalt bereitgestellt von Regione Sicilia – Abteilung Tourismus, Sport und Unterhaltung via news aktuell

http://ots.de/5dad67

Sizilien verzaubert im Herbst mit einer unglaublichen Fülle an regionalen Spezialitäten – vom legendären Dessertwein der Pantelleria-Insel bis hin zu seltenen Bronte-Pistazien, deren Ernte nur jedes zweite Jahr stattfindet. Ein riesiges Netz aus Festen, Dorfläden und sogar alten Traditionen lässt Besucher auf kulinarische Entdeckungsreise gehen: Kapern, Olivenöl und Quittenbrot stehen dabei hoch im Kurs, doch das authentische Erleben gelingt oft abseits der gängigen Touristenrouten. Dank zusätzlicher Recherche zeigt sich, dass neben den bekannten Festen wie der Ottobrata in Zafferana Etnea auch viele kleinere Veranstaltungen auf den Nebrodi-Bergen oder in Marsala lokale Produkte wie Kastanien, Trüffel und Wildpilze ins Rampenlicht rücken – ein Herbst, der wirklich alle Sinne fordert (Neues aus DW: Aktuelle Berichte über nachhaltigen Tourismus auf Sizilien, den Trend zu Bio-Wein und den Versuch, alte Obstsorten neu zu beleben, bestätigen die vielseitige Entwicklung der sizilianischen Landwirtschaft.).

Schlagwort aus diesem Artikel