SPD taumelt weiter: Umfragewerte im freien Fall

Die Stimmung im politischen Deutschland bleibt angespannt – besonders für die SPD, die sich kaum aus dem Umfragetief befreien kann.

heute 14:23 Uhr | 21 mal gelesen

Es hat fast schon etwas Unwirkliches: In einer frischen Politumfrage, beauftragt von RTL Deutschland, bleibt die AfD mit satten 26 Prozent unangefochten an der Spitze, während die Union bei 24 Prozent festzementiert scheint – keine Bewegung, nirgendwo. Die SPD hingegen rutscht nach unten, als ob der Sommer nie geendet hätte: 13 Prozent, schon wieder. Damit hat die Partei ihr im Sommer erzieltes Rekordtief erneut erreicht. Ein schwacher Trost, dass auch die Grünen, nach ihrem gerade abgehaltenen Parteitag, wieder auf exakt denselben Wert geklettert sind: 13 Prozent, das heißt Gleichstand im Mittelmaß. Was sonst? Linke: 11 Prozent. FDP und BSW: jeweils 3 Prozent – kaum noch ein Lebenszeichen. Spannend bleibt es für Kanzler Friedrich Merz (CDU), wobei „spannend“ vielleicht nicht das treffende Wort ist: Seine Zufriedenheitswerte verharren trotz eines winzigen Punktgewinns auf historischen Tiefständen. Gerade einmal 23 Prozent äußern sich zufrieden mit seiner Arbeit, während satte 75 Prozent die Nase voll haben. Kurz gesagt: Weder Regierung noch Opposition gelingt es, das politische Klima grundlegend zu verändern. Für die Daten rückte das Forsa-Institut zwischen 9. und 15. Dezember insgesamt 2.503 Menschen auf die Pelle. Viel Neues offenbarte sich dabei nicht – und doch erzählt das Ergebnis eine Menge über die gegenwärtige deutsche Befindlichkeit.

Deutschland scheint in einer politischen Stagnation gefangen: Die meisten Parteien treten auf der Stelle, während die SPD weiter von ihrer einstigen Strahlkraft entfernt bleibt. Der Umfragetrend der Forsa-Erhebung reiht sich in eine ganze Serie pessimistischer Ergebnisse für die Bundesregierung ein – und das inmitten von weltweiten Umwälzungen, innenpolitischen Zerwürfnissen und wachsendem Unmut über Themen wie Migration, Energiepreise und soziale Gerechtigkeit. Internationale Beobachter und auch Kommentatoren im eigenen Land bemerken, dass die Bundesregierung zunehmend Schwierigkeiten hat, die Loyalität breiter Wählerschichten zu halten, während Populismus und politische Vermittlungskunst in einem seltsamen Gleichgewicht verharren. Nach aktueller Recherche hat die SPD in mehreren neuen Umfragen weiter an Boden verloren und auch das Vertrauen in die Regierung bleibt sehr gering. Faktoren wie die Debatte um den Haushalt 2024, zögerliche Klimapolitik und Personalquerelen werden als Ursachen diskutiert. Im europäischen Vergleich erlebt Deutschland aktuell eine der größten Vertrauenskrisen in Parteien seit Beginn der Nachkriegszeit.

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