Statistisches Bundesamt bestätigt: September-Inflationsrate liegt bei 2,4 Prozent

Im September 2025 bleibt der Preisdruck spürbar: Das Statistische Bundesamt bestätigt offiziell eine Inflationsrate von 2,4 Prozent.

heute 08:25 Uhr | 73 mal gelesen

Die erste Schätzung gab es schon Ende des vergangenen Monats, nun ist es amtlich: Im September 2025 lag die Inflationsrate in Deutschland bei 2,4 Prozent. Im Vergleich: Im August waren es noch 2,2 Prozent, davor jeweils 2,0 Prozent (Juni und Juli). Ruth Brand, Chefin des Statistischen Bundesamts, sieht in der Entwicklung eine leichte Umkehr des Abwärtstrends. Es werde vor allem bei Dienstleistungen noch ‚überdurchschnittlich‘ draufgeschlagen, so Brand. Zudem dämpfen die Energiepreise die Inflation längst nicht mehr so stark wie zuvor – zuvor waren sie ja noch ein steter Preistreiber, dann kurz dämpfend, jetzt bewegen sie sich auf niedrigem Niveau. Interessant: Zwar waren die Energieprodukte im Schnitt 0,7 Prozent günstiger als vor einem Jahr – aber der Preisrückgang schwächt sich seit Mai immer weiter ab. Einiges wird sogar wieder teurer: Kraftstoffe zum Beispiel sind erstmals seit dem Frühjahr wieder über Vorjahresniveau. Bei Heizöl und Gas gibt es ebenfalls leichte Anstiege. Fernwärme und Holzpellets hingegen wurden für viele spürbar erschwinglicher. Besonderes Augenmerk gilt weiterhin dem Supermarktregal: Nahrungsmittelpreise stiegen um 2,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Bemerkenswert ist die unglaubliche Bandbreite innerhalb dieser Kategorie: Während etwa Schokolade mit +21 Prozent praktisch davonrast, purzeln die Preise bei Olivenöl um fast 23 Prozent. Auch Zucker & Co. sowie Obst wurden deutlich teurer, Gemüse hingegen sowie Fette und Öle wurden günstiger. Schaut man auf die sogenannten Kernraten – also die Inflation ohne Lebensmittel und Energie – steht Deutschland jetzt bei 2,8 Prozent, ebenfalls ein leichtes Hoch. Ins Auge fällt auch die Entwicklung bei Dienstleistungen, die relativ konstant deutlich über drei Prozent Teuerung liegen, vor allem bei Mobilität, sozialen Diensten und Versicherungen. Waren insgesamt? Moderater Anstieg, sehr gemischt nach Bereich. Gute Nachricht für Flugreisende: Internationale Flüge kosten 5,9 Prozent weniger als im Vorjahr – bei allem anderen: durchwachsene Entwicklung mit kleineren Ausschlägen, aber im Vergleich zu den Dienstleistern eher moderate Steigerungen.

Die amtliche Bestätigung für die September-Inflation in Deutschland liegt bei 2,4 Prozent. Besonders Dienstleistungen, aber auch einige Warengruppen wie Kaffee, Gebrauchsgüter und Fahrzeuge treiben die Teuerung, während Energie weiterhin etwas entlastet, aber deutlich weniger als noch zu Jahresbeginn. Experten zeigen sich vorsichtig – zwar sind die ganz extremen Preissprünge vorbei, aber insgesamt bleibt die Lage volatil, insbesondere bei einzelnen Lebensmitteln wie Schokolade oder Olivenöl mit Rekord-Ausschlägen. Ergänzend zur reinen Statistik: In den vergangenen Tagen wurde wiederholt betont, dass externe Faktoren – etwa geopolitische Unsicherheiten oder die Wetterlage in Anbaugebieten – die Preise zusätzlich beeinflussen können. Inzwischen diskutieren Politiker und Ökonomen verstärkt über gezielte Entlastungen für untere Einkommensschichten, da gerade bei Grundnahrungsmitteln oder Energiekosen viele Haushalte unter Druck stehen. Das Vertrauen der Verbraucher in eine baldige Entspannung bleibt eher verhalten – die Sorge um steigende Mieten und den nächsten Winter ist allgegenwärtig.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

Ein Beitrag der Süddeutschen Zeitung analysiert, wie die aktuelle Inflationsentwicklung durch konjunkturelle Schwankungen, geopolitische Krisen und schwankende Energiepreise beeinflusst wird. Besonderes Augenmerk liegt auf der Wechselwirkung zwischen Energie- und Lebensmittelkosten und der Entwicklung von Reallöhnen sowie staatlichen Ausgleichsmaßnahmen, die aktuell von der Politik diskutiert werden. Auch die Unsicherheiten bezüglich Gasversorgung und Importabhängigkeit werden betont. (Quelle: Süddeutsche Zeitung)

Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) wirft einen Blick auf die Hintergründe der Preisschwankungen bei einzelnen Gütern und Dienstleistungen. Sie beleuchtet die Rolle internationaler Transporte, Handelsbarrieren und Lieferengpässe sowie die Auswirkungen von steigenden Lohnforderungen und neuen Tarifabschlüssen auf die Inflation. Zudem werden Erwartungen von Analysten zur Entwicklung für das vierte Quartal thematisiert. (Quelle: Frankfurter Allgemeine Zeitung)

Im Spiegel wird ausführlich beschrieben, wie die Inflation auf verschiedene gesellschaftliche Gruppen wirkt – etwa Haushalte mit niedrigen Einkommen, Studenten und ältere Menschen. Der Artikel verfolgt dabei, wie sich Kaufverhalten und Konsumgewohnheiten verändern, und widmet sich den psychologischen Effekten der Preissteigerungen. Abschließend werden mögliche politische Instrumente – darunter Preisbremsen für bestimmte Güter oder gezielte Subventionen – diskutiert und eingeordnet. (Quelle: Spiegel)

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