ZEW-Stimmungsbarometer für die Wirtschaft: Aufschwung in Sicht?

Das neue ZEW-Stimmungsbild aus Mannheim zeichnet im Oktober 2025 ein leicht optimistischeres Bild für die deutsche Wirtschaft – trotz vieler Fragezeichen.

heute 11:15 Uhr | 56 mal gelesen

Nun ja, ganz so düster wie noch im letzten Monat sieht es vielleicht doch nicht mehr aus: Der Index der Konjunkturerwartungen des ZEW, also des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung, ist im Oktober leicht auf 39,3 Punkte gestiegen – das sind immerhin 2 Punkte mehr als zuletzt. Den sprichwörtlichen Silberstreif am Horizont sieht auch der ZEW-Präsident Achim Wambach: Mittelfristig könnte es tatsächlich wieder bergauf gehen, meint er. Nur – und das klingt fast trotzig – bleibt da diese Unsicherheit, was politisches Investieren und das große Bild in einer unruhigen Welt betrifft. Während also irgendwo auf politischer Bühne noch Pläne geschmiedet werden, sind die praktischen Einschätzungen zur aktuellen Lage weiter im Keller: Der entsprechende Lagewert fällt auf tiefe -80 Punkte. Immerhin, manche Branchen atmen auf: Metall, Pharma, Maschinenbau und elektrische Ausrüstungen erwarten spürbar Besserung, während die Autobranche – der Vorzeigesektor, der keineswegs immer Vorbild ist – einen kleinen Rückschlag verkraften muss. Und Europa? Der Blick über die Landesgrenze zeigt: Ausgerechnet durch Haushaltsstreitigkeiten in Frankreich trübt sich dort der Ausblick ein wenig ein.

Das ZEW-Barometer legt im Oktober leicht zu, was eine fragile Hoffnung für die deutsche Konjunktur nährt. Während die Erwartungen für exportstarke Sparten (abseits der Autobranche) merklich anziehen, bleibt die aktuelle Bewertung der Wirtschaftslage auf historischem Tiefstand – ein Dilemma, das weiter für Unsicherheiten sorgt. In der Eurozone drücken politische Streitigkeiten, beispielsweise in Frankreich, ebenfalls auf die Stimmung. Aktuelle Recherchen zeigen, dass weiterhin viele Faktoren auf die Entwicklung Einfluss nehmen: Laut jüngsten Analysen der Süddeutschen Zeitung belasten hohe Zinsen und geopolitische Risiken die Investitionsbereitschaft deutscher Unternehmen massiv. Die FAZ berichtet zudem, dass die Bundesbank trotz neuerlicher Konjunkturhoffnungen von einer anhaltend schwachen Binnennachfrage ausgeht. DW.com hebt zudem das Risiko steigender Energiepreise als weiteren Unsicherheitsfaktor hervor, der besonders die Erwartungen im industriellen Bereich dämpft.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

Süddeutsche Zeitung: Ein ausführlicher Artikel beleuchtet, warum die deutschen Unternehmen trotz eines zarten Hoffnungsschimmers immer noch unter dem Einfluss hoher Zinsen, weltweiter Konflikte und schleppender Genehmigungsverfahren leiden. Der Bericht unterstreicht die bestehende Skepsis gegenüber einer raschen Erholung und verweist auf den ausbleibenden Impuls durch politische Programme. Quelle: Süddeutsche Zeitung

FAZ: Ein aktueller FAZ-Beitrag verweist darauf, dass die Bundesbank weiterhin von einem schwachen Konsumklima und geringer Investitionsfreude im Inland ausgeht – trotz besserer Aussichten im ZEW-Index. Der Artikel argumentiert, dass die strukturellen Probleme auf dem Arbeitsmarkt und Unsicherheiten in der Energiepolitik nach wie vor auf der deutschen Wirtschaft lasten. Quelle: FAZ

DW.com: Die Deutsche Welle analysiert die wachsenden Unsicherheiten infolge geopolitischer Spannungen und steigender Energiepreise sowie deren Auswirkungen auf zentrale Industriezweige. Dabei wird hervorgehoben, dass insbesondere kleine und mittlere Unternehmen angesichts der aktuellen Gemengelage vorsichtiger agieren und Investitionen zurückstellen. Quelle: DW.com

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