Connemanns Initiative: Sozialabgaben einfrieren, Wirtschaft stärken?

Gitta Connemann, ihres Zeichens Mittelstandsbeauftragte der Bundesregierung, macht sich mit Nachdruck für einen Kurswechsel in Sachen Wirtschaftsförderung stark – und will unter anderem die einzelnen Sozialabgaben deckeln.

heute 10:22 Uhr | 71 mal gelesen

Gitta Connemann sorgt mit ihrer Forderung für Wirbel: Ein fixer Deckel für Sozialversicherungsbeiträge, und zwar bei 40 Prozent – das bringe laut der CDU-Politikerin frischen Wind in die Wirtschaft. Im Gespräch mit RTL und ntv gibt sie zu bedenken, man liege inzwischen jenseits der 42-Prozent-Marke; das spüre man nicht nur in Vorstandsetagen, sondern auch am Monatsende auf jedem Gehaltszettel. So etwas bremse, sagt sie, die Leistungsbereitschaft und nehme Unternehmen wie Beschäftigten gleichermaßen die Luft zum Atmen. Außerdem: Schluss mit überholten Regeln, fordert Connemann. Warum sollte das Backen am Sonntag tabu sein? Viele Betriebe bräuchten Flexibilität, wie sie erzählt – und streicht heraus, man müsse den Spielraum bei der Wochenarbeitszeit erweitern. Die Entscheidung, wann und wie gearbeitet wird, dürfe kein Privileg weniger sein, sondern eine echte Wahlmöglichkeit für alle Beteiligten. Klingt zunächst radikal, aber: Flexibilität sei in ihren Augen der Schlüssel, damit der Mittelstand nicht zwischen Vorschriften und Personalknappheit zerrieben wird. Natürlich weiß sie auch, dass so etwas nicht jedem gefällt – und dennoch: Der Status quo scheint ihr auf Dauer unmöglich.

Connemann fordert, die Sozialabgaben in Deutschland wieder auf maximal 40 Prozent des Bruttolohns zu begrenzen, um Unternehmen wie Mitarbeitenden wieder mehr Anreiz und finanziellen Raum zu schaffen. Aktuell ist dieses Verhältnis laut ihrer Aussage auf über 42 Prozent geklettert, was sowohl die Kostenbelastung der Betriebe erhöht als auch deren Wettbewerbsfähigkeit schwächt – insbesondere kleinere und mittlere Unternehmen leiden darunter. Zudem setzt sie sich für mehr Flexibilität ein, etwa durch die Abschaffung des Sonntagsbackverbots und zeitgemäßere Arbeitszeitmodelle. Ergänzende Recherche: Laut aktuellen Diskussionen (u.a. auf Spiegel.de und FAZ.net) verschärft die Debatte um Sozialabgaben die Frage, wie die Sozialversicherungssysteme in Zukunft überhaupt finanzierbar bleiben – gerade vor dem Hintergrund einer alternden Gesellschaft und gestiegener Krankenkassenkosten. Das Rückgängigmachen traditioneller Arbeitszeiteinschränkungen – wie das Sonntagsarbeitsverbot – wird von Gewerkschaften scharf kritisiert, Wirtschaftsvertreter pochen dagegen auf Wettbewerbsfähigkeit und Dienstleistungsflexibilität. Insgesamt ist das Thema hochumstritten, mit positionellen Grabenkämpfen, die bis in die Parteienlandschaft reichen.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

1. Laut einem neuen Artikel auf Spiegel.de warnen Arbeitgeber vor einer weiteren Erhöhung der Sozialabgaben, da diese mittelständische Unternehmen in die Knie zwingen könnte; die Koalition ringt dabei offenbar noch um praktikable Maßnahmen, um die Beitragslast zu begrenzen. (Quelle: [Spiegel Online](https://www.spiegel.de))

2. Die Süddeutsche Zeitung berichtet ausführlich über die Debatte zur Sonntagsarbeit und beleuchtet dabei vor allem die Sicht kleiner Handwerksbetriebe, die sich von einer Lockerung mehr Flexibilität, aber auch mehr organisatorischen Druck versprechen. (Quelle: [Süddeutsche Zeitung](https://www.sueddeutsche.de))

3. Die FAZ beschäftigt sich in einem längeren Beitrag mit der Nachhaltigkeit der deutschen Sozialversicherungssysteme und betont, dass ohne grundlegende Strukturreformen weder Beitragsdeckel noch kurzfristige Einsparungen langfristig tragfähig wären – es fehle an einem Gesamtkonzept. (Quelle: [FAZ](https://www.faz.net))

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