Kompendium zur Baustoffkunde in neuer, komplett überarbeiteter Auflage erschienen

Würzburg – Die bekannte Referenz „Baustoffkunde: Aufbau und Technologie, Arten und Eigenschaften, Anwendung und Verarbeitung“ ist jetzt in der 12. Edition bei Vogel Professional Education erhältlich. Für Studierende, Planer und Architekt:innen strukturiert die Neuauflage das weite Feld der Baustoffe anhand aktueller europäischer und deutscher Standards – praxisbezogen, umfangreich und verständlich.

heute 10:10 Uhr | 17 mal gelesen

Baustoffe. Klingt erst mal wie grauer Beton, ist aber in Wahrheit eine ziemlich bunte und komplexe Welt. Das neue Standardwerk eröffnet seine Seiten mit einem Einblick in die fundamentalen Prinzipien der Baustoffkunde – wie die Unterscheidung nach Ursprung, Fertigungsart oder auch dem jeweils zu lösenden Bauproblem. Zentral sind die Eigenschaften wie Tragfähigkeit, Verformungsverhalten, Langlebigkeit, ebenso wie die Details zu Wärme- und Schalldämmung; obendrein fehlt auch der Blick auf die verschiedenen Prüfverfahren nicht. Wer tiefer gräbt – und das machen die Autor:innen gründlich –, wird mit Wissen zu Materialklassen von Metall bis Kunststoff, Gesteinskörnung bis Mörtel, Holz bis Bitumen versorgt. Speziell Beton und Mörtel werden angesichts ihrer Herstellung direkt auf der Baustelle besonders umfangreich behandelt, denn ohne gründliches Know-how geht hier schnell was schief. Die ganze Fülle an Praxisbeispielen wirkt manchmal wie das Entwirren eines alten Garnknäuels – spannend, aber gelegentlich auch fordernd. Wichtig: Diese 12. Ausgabe reagiert auf die jüngsten Änderungen der DIN 1045 (ab August 2023), einem Steinwurf in den Teich des deutschen Betonbaus. Entsprechend mussten die Kapitel zu Gesteinskörnung, Bindemitteln und vor allem Beton überarbeitet werden – neue Qualitäts- und Expositionsklassen, Feuchtigkeitsniveaus, Prüfmethoden. Das mag sperrig klingen, ist aber von enormer Bedeutung, ob in der Planung oder späteren Ausführung. Interessant fand ich zwei zusätzliche Schwerpunkte: Membranstrukturen und Systeme zum Oberflächenschutz von Beton. Außerdem gibt es deutlich mehr zum Thema Nachhaltigkeit – sei es Recycling, Ressourcenschonung oder innovative, umweltschonende Produkte. Offenbar bleibt zeitgemäßes Bauen ein Dialog zwischen alten Baustoffikonen und neuen, grünen Auswegen. Gerade deshalb ist das Buch nicht nur für junge Bauingenieure oder Architektinnen wertvoll. Auch Praktiker:innen, die bereits im Geschäft stehen, profitieren davon – als Nachschlagewerk oder um eigene Routinen kritisch zu hinterfragen. Die Kapitel reichen von „eigentlich wusste ich das schon“ bis „das erklärt einiges – und bringt mich weiter“.

Mit seiner nunmehr 12. Auflage festigt das Buch „Baustoffkunde“ seinen Ruf als eine der umfangreichsten Einstiegshilfen wie auch als Nachschlagewerk im Bauwesen. Besonders die Anpassung an die überarbeitete DIN 1045 Norm eröffnet Praktiker:innen und Studierenden einen aktuellen Zugang zur Planung und Ausführung von Betonbauwerken. Die verstärkte Berücksichtigung nachhaltiger Baustofflösungen und praxisorientierter Prüfverfahren spiegelt die zunehmende Bedeutung von Ressourcenschonung und Umweltaspekten wider. Ergänzend: Auf dem aktuellen Stand sind Innovationen im Betonbereich z.B. Ultra-Hochleistungsbetone (UHPC) oder alternative Bindemittel, die CO₂ einsparen. Laut neuen Berichten fordern Fachleute angesichts steigender Baupreise und Ressourcenknappheit ein massives Umdenken bei der Wahl und Wiederverwertung von Baustoffen. Auch die Digitalisierung – etwa durch Building Information Modeling (BIM) – rückt weiter in den Fokus, weil sie Material- und Ressourcenströme effizienter macht. Die Diskussion um nachhaltige und digitale Baustellen ist heute wichtiger denn je.

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