Kraftstoffpreise purzeln: ADAC bewertet Benzin als fair, Diesel bleibt teurer als nötig

München – In der vergangenen Woche sind die Spritpreise an deutschen Tankstellen erheblich gesunken. Der Durchschnittspreis für einen Liter Super E10 liegt laut ADAC aktuell bei 1,647 Euro, was einen Rückgang von 2,4 Cent im Vergleich zur Vorwoche bedeutet. Bei Diesel fiel das Minus mit 3,6 Cent sogar noch stärker aus: Ein Liter kostet nun im Schnitt 1,592 Euro.

heute 13:16 Uhr | 12 mal gelesen

Man muss kein Prophet sein, um zu erkennen: Die Preise an der Zapfsäule waren zuletzt in Schieflage. Laut Einschätzung des ADAC war der spürbare Rückgang längst überfällig – vor allem, weil Rohöl (Brent) mit etwa 62 US-Dollar pro Fass historisch nicht überzogen teuer ist. Super E10 kratzt damit an einem Niveau, das als angemessen gilt. Diesel allerdings: Hier drückt trotz der Preisminderung weiterhin der Schuh, wie der geringe Unterschied zu Super E10 zeigt. Gerade mal 5,5 Cent trennen die beiden pro Liter, obwohl Diesel gut 20 Cent weniger Steuern kostet – da stimmt also das Verhältnis nicht. Unpraktisch für Vielfahrer, ehrlich gesagt. Noch ein Hinweis: Wer sparen will, tankt idealerweise abends. Dann sind die Preise laut ADAC an den Zapfsäulen durchweg bis zu 13 Cent niedriger als am Morgen. Wer den optimalen Preis finden will, greift am besten zur App 'ADAC Drive', die die Preise von über 14.000 Tankstellen vergleicht. Weitere Infos und tagesaktuelle Zahlen gibt’s wie immer auf www.adac.de/tanken.

Die Benzinpreise in Deutschland haben einen merklichen Rückgang erlebt, insbesondere bei Diesel, doch Experten zeigen sich weiterhin enttäuscht über dessen vergleichsweise hohes Niveau. Der ADAC führt die moderate Anpassung vor allem auf die global niedrigen Rohölpreise zurück und kritisiert die Preisspanne zwischen Super E10 und Diesel als zu gering, angesichts der steuerlichen Vorteile bei Diesel. In den letzten Tagen berichten zahlreiche Medien, dass sich die Spritpreise europaweit beruhigen, was unter anderem auf eine entspanntere Lage am Rohölmarkt, steigende Raffineriekapazitäten und die saisonal niedrigere Nachfrage zurückzuführen ist. Laut taz bleiben Pendler und Spediteure dennoch skeptisch, ob der Trend dauerhaft anhalten wird, während die Süddeutsche Zeitung auf neue politische Diskussionen rund um die Energiesteuer verweist (siehe unten). Die Stimmung bleibt gemischt: Freude über die aktuelle Entlastung, Unsicherheit hinsichtlich der mittelfristigen Entwicklung.

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