Kritik am neuen EU-USA-Zollabkommen vom Deutschen Bauernverband

Der Deutsche Bauernverband warnt vor erheblichen Nachteilen für die hiesigen Landwirte durch das aktuelle Zollabkommen zwischen EU und USA und fordert von der EU-Kommission Nachbesserungen.

23.08.25 11:26 Uhr | 3 mal gelesen

Die kommende Generalsekretärin des Deutschen Bauernverbands, Stefanie Sabet, äußerte im Gespräch mit dem 'Redaktionsnetzwerk Deutschland' ihre Unzufriedenheit über die jüngste Übereinkunft zwischen der Europäischen Union und den Vereinigten Staaten. Sie kritisierte, dass die EU-Kommission eigenständig Vereinbarungen getroffen habe, die zulasten der deutschen und europäischen Landwirtschaft gehen. Sabet erklärte, dass das Abkommen US-Produzenten von Schweinefleisch, Obst, Gemüse und Milchprodukten Zugang zum europäischen Markt verschaffe, ohne gleichwertige Produktions- und Umweltstandards sicherzustellen, während EU-Agrarprodukte weiterhin mit hohen Zöllen belastet werden. Wichtige Anliegen wie der Schutz sensibler Erzeugnisse sowie Zollvorteile für Wein und Spirituosen seien in der Vereinbarung unberücksichtigt geblieben. Dies schade der europäischen Landwirtschaft, die zudem ohnehin unter Kostendruck, strengeren Regularien und wachsender internationaler Konkurrenz leide. Sabet rief die EU-Kommission auf, die Gespräche mit den USA fortzusetzen, um ausgewogene Bedingungen und den Schutz für besonders schützenswerte Produkte auszuhandeln.

Das nun geschlossene Zollabkommen öffnet US-Produkten den Zugang zum europäischen Markt, während europäische Exporte mit Zöllen belegt bleiben, was von Landwirten als Benachteiligung empfunden wird. Experten warnen, das Abkommen könne langfristig zum Nachteil der EU-Agrarwirtschaft ausfallen, falls Produktions- und Umweltstandards nicht angeglichen werden. Nach Auswertung einschlägiger Nachrichtenportale bleibt das Thema in den Medien präsent, besonders im Licht der aktuellen Bauernproteste gegen wirtschaftlichen und politischen Druck. Die Nachrichtenlage zeigt, dass die agrarpolitischen Beziehungen zwischen der EU und den USA weiterhin angespannt bleiben: Parallel äußert sich auch Kritik an einseitigen Belastungen gegenüber europäischer Landwirtschaft und an einem Mangel an Dialog über nachhaltige Standards. Laut neuesten Medienberichten fordern verschiedene Verbände und Teile der Politik, dass Handelsabkommen künftig verstärkt an Umwelt- und Sozialstandards geknüpft werden sollen, um Wettbewerbsverzerrungen zu vermeiden und die Position der EU-Landwirte weltweit zu stärken.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

1. Die Süddeutsche Zeitung veröffentlicht einen ausführlichen Bericht über die Folgen des neuen Zollabkommens und beleuchtet die Ängste europäischer Bauern vor Importüberschwemmungen bei Agrarprodukten. Dabei wird hervorgehoben, dass das Abkommen die hiesigen Landwirte unter hohen Preisdruck stelle und nationale Schutzmechanismen derzeit unzureichend seien (Quelle: Süddeutsche Zeitung).

2. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung analysiert in einem aktuellen Leitartikel die fehlende Berücksichtigung nachhaltiger Kriterien im neuen Deal und stellt den Standpunkt heraus, dass Handelsabkommen zwingend ökologische und soziale Standards enthalten müssten. Außerdem berichtet sie über politische Debatten innerhalb der EU über die zukünftige Ausrichtung der Agrarhandelspolitik (Quelle: FAZ).

3. Die Zeit nimmt die Reaktionen aus Brüssel und Washington auf und erläutert, wie unterschiedlich die politischen Lager das Zollabkommen bewerten: Während die USA vor allem wirtschaftliche Vorteile betonen, wächst in der EU die Sorge vor Übervorteilung und ungleichem Marktzugang für EU-Bauern (Quelle: Die Zeit).

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