Donnerstagabend herrschte an den US-Börsen eine gewissen Aufbruchsstimmung. Während der Dow Jones mit einem vergleichsweise bescheidenen Zuwachs von 0,1 Prozent zu Ende ging – immerhin: Bewegung nach oben –, entfaltete sich die eigentliche Dynamik woanders. S&P 500 und Nasdaq trieben unter dem Eindruck überraschend niedriger Inflationsdaten ordentlich an: Die Technologiebörse Nasdaq schien die Nachrichten regelrecht ins Visier zu nehmen und legte ein Plus von satten 1,5 Prozent beim Nasdaq 100 hin. Was steckt dahinter? Einerseits signalisierten die veröffentlichten Preisdaten, dass der Inflationsdruck in den USA nachlässt. Anleger jubelten, während einige Fachleute zur Vorsicht mahnten – nicht jeder Wert sei real belastbar, da beispielsweise während des Government Shutdowns bei Unterkunftskosten keine Preisänderungen eingeflossen seien. Ein wenig Kaffeesatzleserei bleibt da schon.
Viel wurde auch über den KI-Boom gesprochen: Der Halbleiterhersteller Micron glänzte mit exzellenten Quartalszahlen und optimistischer Prognose – sowas saugen die Tech-Investoren momentan begierig auf. Im Windschatten der Zahlen reagierten auch andere Tech-Werte euphorisch. Währungsfans mussten hingegen leichte Kursverluste des Euro gegen den Dollar hinnehmen – eine kleine Randnotiz inmitten des Trubels. Der Goldpreis übrigens, und das kommt durchaus mal vor, gab am Abend minimal nach, während eine Unze immerhin noch für gut 4.332 Dollar gehandelt wurde. Öl, wie ein stiller Nebendarsteller, verteuerte sich kaum spürbar. Viel bewegt, manches bleibt fragil.
Die US-Börsen profitierten am Donnerstag vor allem von Inflationszahlen, die einen deutlich abgeflauten Preisauftrieb signalisieren – das befeuerte vor allem die Tech-Branche und sorgte für deutliche Kursgewinne bei Nasdaq und S&P 500. Allerdings sind die Daten teils mit Vorsicht zu genießen, weil etwa Unterkunftskosten während des US-Government Shutdowns nicht real erfasst wurden – Unsicherheiten über die langfristige Marktrichtung bleiben daher. Besonders Halbleiteraktien wie Micron punkten momentan dank des KI-Hypes, während Euro und Gold leichter nachgeben und Rohöl minimal zulegt.
Neueste Recherchen ergänzen: In den letzten 48 Stunden beschäftigten sich etliche Wirtschaftsmedien in den USA mit dem Trend, dass Tech-Aktien derzeit wieder als sichere Häfen gelten, da KI-Innovationen Investoren anlocken, und dass die Erwartung an eine mögliche Zinssenkung der US-Notenbank Fed weiter steigt. Dazu kommt die Erkenntnis, dass die Volatilität an den Märkten vermutlich weiter zunimmt, weil viele Anleger angesichts der unklaren wirtschaftlichen Gesamtentwicklung und geopolitischer Risiken eher taktisch agieren. Als Überraschungseffekt beschreiben einige US-Marktbeobachter zudem, dass etliche kleinere Tech-Unternehmen, die wenig im Rampenlicht stehen, gerade auffällig starke Handelsvolumina und Kurssprünge verzeichnen.