Häusliche Pflege im Fokus: Laumann fordert Stärkung bei Pflegereform

NRW-Gesundheitsminister Laumann (CDU) pocht darauf, dass die geplante Pflegereform besonders die Pflege zu Hause verbessert.

heute 14:11 Uhr | 24 mal gelesen

Manchmal sind es ja die leisen Töne, die am meisten Gewicht haben. Als Karl-Josef Laumann vom MDR gefragt wurde, was bei der anstehenden Pflegereform wirklich zählt, zögerte er nicht mit seiner Antwort: "Mir liegt besonders daran, dass der Schwerpunkt auf der häuslichen Pflege bleibt." Schließlich, so bringt er es auf den Punkt, leben unglaubliche 85 Prozent aller pflegebedürftigen Menschen in Deutschland eben nicht in Heimen, sondern in ihren eigenen vier Wänden. Ohne diese familiäre, oft stille und unsichtbare Unterstützung würde das ganze System kollabieren, meint Laumann. Denn wer könne schon all die professionellen Kräfte organisieren, die dafür gebraucht würden? Das sei schlichtweg unrealistisch – und, ehrlich gesagt, auch nicht das, was sich die Mehrheit wünscht. Die meisten Menschen wollen zu Hause versorgt werden, bei vertrauten Personen und im eigenen Umfeld.

Was die heiß diskutierten Pflegegrade angeht, versucht Laumann, die Wogen zu glätten. Ja, bei einigen Pflegegraden werde die Latte für den Zugang leicht angehoben – aber das betreffe ohnehin nur neue Fälle. Also ganz ruhig bleiben: Für die, die jetzt schon Leistungen bekommen, ändere sich erstmal nichts.

Laumann hebt hervor, dass die Weichen für die Zukunft der Pflege vor allem in privaten Wohnungen und Häusern gestellt werden müssen – nicht hinter Heimmauern. Er betrachtet die Pflegekräfte als Rückgrat eines unsichtbaren Netzes, das ohne familiären Einsatz auseinanderbrechen würde, und sieht in der geplanten Reform keinen Eingriff in bestehende Ansprüche. Zu aktuellen Entwicklungen: Die Bundesregierung ringt weiterhin darum, die Kosten für häusliche Pflege besser abzufedern, und diskutiert Modelle für eine nachhaltigere Finanzierung. Manche Stimmen fordern einen Ausbau von Unterstützungsleistungen für pflegende Angehörige, andere betonen, dass finanzielle Anreize allein nicht reichen. Zudem wurde bekannt, dass im Haushaltsentwurf 2025 mehr Mittel für Pflege vorgesehen sind, aber es bleibt unklar, wie viel davon tatsächlich im häuslichen Bereich ankommt.

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