Literatur-Gespräch am Berliner Ensemble: Das neue "Literarische Quartett" im ZDF
Vier Bücher, vier Perspektiven: Moderatorin Thea Dorn begrüßt diesmal Eva Menasse, Wolfram Eilenberger und Adam Soboczynski im Rang-Foyer des Berliner Ensembles. Gemeinsam zerlegen, loben und hinterfragen sie die Neuerscheinungen von Atwood, Schweblin, Körber und Krasznahorkai. Zu sehen ist die Edition am Freitag, 5. Dezember 2025, ab 10 Uhr online und abends um 23:30 Uhr im ZDF.
vor 53 Minuten | 10 mal gelesen
Wieder versammelt das "Literarische Quartett" eine illustre Runde – diesmal zwischen hölzernen Sitzreihen und goldenen Vorhängen in Berlin. Am Tisch sitzen: Schriftstellerin Eva Menasse, der Philosoph (und Buchliebhaber) Wolfram Eilenberger und Adam Soboczynski, der immer wieder für einen gedanklichen Seitenhieb gut ist. Zusammen mit Thea Dorn nehmen sie diese vier Bücher in die Mangel: Margaret Atwoods Memoiren-Versuch "Book of Lives", Samanta Schweblins "Das gute Übel", Lili Körbers "Abschied von gestern" und László Krasznahorkais "Zsömle ist weg". Jedes Mal frage ich mich übrigens, ob die Diskussion am Ende mehr klärt oder doch eher weitere Fragen über das Lesen anstößt – ehrlich gesagt, beides passiert recht regelmäßig. Nächster Sendetermin übrigens schon am 6. Februar 2026, ebenfalls spätabends. Übrigens, für ganz Eifrige: Die Episoden kann man nicht nur schauen, sondern auch hören, etwa als Podcast bei Deutschlandfunk Kultur. Pressefotos, Pressestimmen, Hintergrundinfos – alles über die üblichen ZDF-Kontaktwege, von Britta Schröder bis hin zu den ZDF-Kommunikationsnummern. Wer tiefer eintauchen will: Im ZDF-Streaming-Portal, als Podcast, in der Pressemappe oder sogar auf der Sachbuch-Bestenliste gibt’s massenhaft Lesefutter und Hintergrund.
Das "Literarische Quartett" zählt nach wie vor zu den prägenden Talk-Formaten im deutschsprachigen Raum, wenn es um die Literatur der Gegenwart geht. Die aktuelle Folge greift vier sehr unterschiedliche Werke auf – von Atwoods nachdenklichen Memoirenfragmenten bis zu Krasznahorkais eigensinnig-experimenteller Prosa –, wobei die Gäste mit teils unerwarteten Standpunkten überzeugen (oder provozieren). Auffällig bleibt, wie das Quartett weniger zum bloßen Bewerten neigt, sondern den Fokus auf Disput, Zwischentöne und gelegentlich knisternde Uneinigkeit legt; dabei sind die Diskrepanzen zwischen philosophischer Analyse, literarischer Leidenschaft und bissiger Kritik klar hörbar. Aktuell im deutschen Feuilleton: Die "ZEIT" analysiert den wachsenden Einfluss von Podcasts auf die Literaturkritik und fragt, ob klassische Debattenformate wie das Quartett künftig nur noch ein Nischenpublikum erreichen (04.06.2024). "Der Spiegel" bespricht neu veröffentlichte literarische Autobiografien und zieht Parallelen zur Debattenkultur in deutschen Talkshows (04.06.2024). "FAZ" kommentiert die Rolle prominenter Literaturformate wie des 'Quartetts' für die Buchbranche und betont den Spagat zwischen Bildungsauftrag und Publikumserfolg (04.06.2024).