Ostdeutschland stagniert wirtschaftlich im Vergleich zum Westen

Mehr als drei Jahrzehnte nach der Wiedervereinigung bleibt der Osten Deutschlands laut einer neuen Analyse wirtschaftlich weiter deutlich hinter dem Westen zurück.

01.10.25 11:52 Uhr | 128 mal gelesen

Einer aktuellen Untersuchung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), auf die sich der "Spiegel" bezieht, zufolge stagniert die ökonomische Annäherung zwischen Ost- und Westdeutschland zunehmend. Die Studie betont, dass der wirtschaftliche Aufholprozess nur noch schwach ausgeprägt ist. Autor Klaus-Heiner Röhl hält die strukturellen Unterschiede für so gravierend, dass eine vollständige Angleichung an das westdeutsche Niveau unwahrscheinlich sei. Problematisch seien dabei Bevölkerungsrückgang, Rückstände bei Innovationen, ein Mangel an Investitionen, wenig Start-ups sowie das Fehlen großer Industriebetriebe. Im jüngsten Vergleich sank das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf im Osten (ohne Berlin) sogar etwas: Es erreichte nur 71,77 Prozent des Westwerts, nach 72,04 Prozent im Vorjahr. Fortschritte im verarbeitenden Gewerbe resultieren vor allem daraus, dass im Westen der Industrieanteil abgenommen hat. Positive Signale gibt es dennoch: In einigen Bereichen wurde die Arbeitsproduktivität angeglichen oder übertroffen, und die Lohnunterschiede haben sich – auch wegen des Mindestlohns – verringert. Um den Abstand weiter zu verringern, empfiehlt Röhl etwa einen späteren Renteneintritt, eine stärkere Zuwanderung von Fachkräften und verbesserte Bedingungen für Start-ups, während er staatliche Einzelförderungen wie das Intel-Chipwerk in Magdeburg kritisch sieht.

Der Wirtschaftsabstand zwischen Ost- und Westdeutschland bleibt beständig: Nach der IW-Studie sinkt das Bruttoinlandsprodukt je Einwohner im Osten leicht, während strukturelle Probleme wie Fachkräftemangel, geringe Investitionen und fehlende industrielle Zentren einen schnellen Aufholprozess verhindern. Die Forschungslage wird durch zahlreiche Medienberichte bestätigt: Laut einem aktuellen Artikel im Spiegel wird die Kluft durch demografische Herausforderungen und eine wenig dynamische Start-up-Szene in Ostdeutschland verstärkt (Quelle: [Spiegel.de](https://www.spiegel.de)). Zudem berichtet die FAZ, dass der Osten trotz punktueller Verbesserungen insbesondere bei Löhnen und Produktivität kaum Chancen hat, die westlichen Wirtschaftszentren einzuholen (Quelle: [FAZ.net](https://www.faz.net)). Auf Zeit Online wird die Forderung nach mehr Fachkräftezuwanderung und einer Stärkung der Innovationskraft in Ostdeutschland hervorgehoben, um die wirtschaftliche Entwicklung anzukurbeln (Quelle: [Zeit.de](https://www.zeit.de)). Insgesamt empfehlen Experten vor allem strukturelle Reformen und gezielte Politikmaßnahmen, um die Angleichung zu fördern.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

Ein Artikel auf Spiegel Online hebt hervor, dass die wirtschaftliche Annäherung Ostdeutschlands an den Westen zuletzt nachgelassen hat; Experten machen demografische Entwicklungen, schwächere Innovations- und Gründungsdynamik sowie eine geringere Industrialisierung verantwortlich und bezweifeln eine vollständige Angleichung (Quelle: [Spiegel.de](https://www.spiegel.de)).

Laut einem ausführlichen Beitrag auf FAZ.net bleibt Ostdeutschland besonders in punkto Wirtschaftsleistung und Einkommen hinter dem Westen zurück; technologische Rückstände, niedrige Geburtenraten und die Abwanderung junger Menschen verschärfen die Situation weiter, obwohl der Abstand bei den Löhnen kleiner wird (Quelle: [FAZ.net](https://www.faz.net)).

Zeit Online fasst zusammen, dass strukturelle Reformen und gezielte Zuwanderungspolitik notwendig sind, um den wirtschaftlichen Rückstand des Ostens zu verringern; eine starke Förderung von Start-ups und modernen Industrien könne laut Experten den Prozess beschleunigen, allerdings bleiben die Herausforderungen beträchtlich (Quelle: [Zeit.de](https://www.zeit.de)).

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