Kaum ist der Ernstfall eingetreten – etwa wenn eine Mutter oder ein Großvater plötzlich Pflege braucht – sitzt der erste Schock tief. Und gleich im Anschluss taucht eine gefürchtete Frage auf: Wie um Himmels willen soll das alles bezahlt werden? Verständlich, denn Pflege ist mittlerweile kein Sparprogramm mehr, die Rechnungen schnellen in die Höhe. Kai Klindt, der sich gut auskennt – er schreibt für den "Senioren Ratgeber" – bestätigt das klar und deutlich: Die Kosten wachsen, egal ob stationär oder zuhause. 2023 mussten private Haushalte über 21 Milliarden Euro selbst besteuern, fast dreimal so viel wie vor zehn Jahren! Wer glaubt, Pflegeheime seien die Antwort, irrt. Fast die Hälfte der Befragten in einer Umfrage lehnt das Modell Heim schlichtweg als zu teuer ab. Aber selbst zuhause bleibt das Portemonnaie nicht verschont – Pflegekräfte, Tagespflege, kleine Hilfen: All das kostet, und zwei von drei Pflegenden zahlen kräftig drauf. Das Problem: Löhne und soziale Sicherheiten halten nicht mehr mit – viele Pflegebedürftige sind heute auf Sozialhilfe, die sogenannte "Hilfe zur Pflege", angewiesen. Und die Statistik zeigt: Die Armut wird auch unter Pflegebedürftigen größer, ob daheim oder im Heim. Als kleine Lichtblick-Initiative startet der "Senioren Ratgeber" jetzt einen Newsletter, der sich mit Lösungen und Tipps rund ums Pflege-Finanzierungsdilemma auseinandersetzt.
Die Last der Pflegekosten wächst in Deutschland immer schneller, sodass viele Familien an ihre finanziellen Grenzen kommen – sowohl bei Betreuung im Heim als auch zu Hause. Nach aktuellen Berechnungen wuchs der Selbstzahleranteil innerhalb von zehn Jahren fast auf das Dreifache, besonders im Bereich der häuslichen Pflege. Eine Umfrage belegt: Für fast die Hälfte der Menschen kommt ein Heim wegen der hohen Preise überhaupt nicht mehr infrage, was den Druck auf Familien, die Pflege zu Hause realisieren, weiter erhöht. Zudem wird der Staat zunehmend zur letzten Rettung – mit mehr als 400.000 Menschen, die auf "Hilfe zur Pflege" angewiesen sind, und ständig steigen diese Zahlen. Hinzu kommt: Die Leistungen der Pflegeversicherung reichen oft nicht mehr, sodass immer mehr Betroffene zusätzliche Sozialleistungen beantragen müssen. Verschärfend wirkt außerdem der Mangel an qualifizierten Pflegekräften auch auf die Kostenentwicklung. In der Folge fordern Sozialverbände und Gesundheitsexpert:innen, dass die Politik bestehende Versorgungslücken schließt und Pflege neu denkt. Das Thema beschäftigt nicht nur Angehörige, sondern ist längst zu einer der größten gesellschaftlichen Herausforderungen geworden – mit offenen Baustellen und dringendem Handlungsbedarf.