Welthungerhilfe drängt auf stärkere Finanzhilfen für Klimaanpassung

Unmittelbar vor dem Weltklimagipfel in Belém (COP30) fordert Mathias Mogge, Generalsekretär der Welthungerhilfe, von Deutschland sowie anderen reichen Staaten mehr finanzielle Unterstützung für arme Länder, die dem Klimawandel am stärksten ausgesetzt sind.

heute 08:34 Uhr | 20 mal gelesen

Mathias Mogge nahm kein Blatt vor den Mund, als er vor dem Weltklimagipfel nachdrücklich appellierte: Deutschland und die Industrieländer müssten endlich tiefer in die Tasche greifen, wenn es um die Finanzierung von Klimaanpassung gehe. "Die Kluft im Budget ist riesig und betrifft vor allem jene Staaten, die am wenigsten für die Klimakrise können, aber am stärksten darunter leiden", ließ Mogge gegenüber der Neuen Osnabrücker Zeitung verlauten. Hinzu kommt, dass geplante Kürzungen im deutschen Entwicklungshaushalt für 2026 die Situation weiter verschärfen könnten. Ausgerechnet jetzt, wo die Klimakrise die Ernten gefährdet und den Hunger weltweit verschärft, wird an den falschen Stellen gespart – ein zumindest fragwürdiges Signal. Übrigens, laut Mogge gerät das Pariser Klimaabkommen immer mehr außer Reichweite, während die Notwendigkeit eines gerechten und nachhaltigen Umgangs mit der Klimakrise dringender denn je erscheint. Sein Appell zur COP30 ist klar: Klimapolitik muss Hungerbekämpfung mitdenken – sonst bleibt sie einseitig und kurzsichtig.

Der Generalsekretär der Welthungerhilfe fordert, den Finanzierungsetat für Klimaanpassung drastisch zu erhöhen, insbesondere zur Unterstützung von Ländern im globalen Süden, die heftig unter dem Klimawandel leiden. Die Kürzungen im deutschen Entwicklungshaushalt gefährden viele Fortschritte und könnten bestehende Ungleichheiten noch vergrößern. Eine nachhaltige Klimapolitik, so Mogge, dürfe den Hunger nicht ausklammern und müsse solidarisch ausgestaltet werden. Noch ergänzt: Laut jüngster Recherchen betonen Nichtregierungsorganisationen und Experten, dass die Klimafolgen – wie etwa Dürren, Überschwemmungen und Ernteausfälle – viele Millionen Menschen weiter in existenzielle Not treiben. Die G20-Staaten, die für den Löwenanteil der Emissionen verantwortlich sind, werden zunehmend in die Pflicht genommen, finanzielle Mittel für Anpassung und Schadensbewältigung bereitzustellen. Erst kürzlich deckte eine Analyse auf, dass bisherige Hilfsgelder oft nicht zielgerichtet genug in die akut betroffenen Regionen gelangen, sodass sowohl effizientere Vergabeverfahren als auch eine größere Transparenz notwendig seien.

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