Die Einzelheiten zu dem riesigen Vorhaben sollen am 11. November in Berlin gemeinsam mit Finanzminister Lars Klingbeil (SPD) publik gemacht werden – ein kluger Schachzug, immerhin dürfte so viel mediale Aufmerksamkeit garantiert sein. Interne Firmendokumente verraten, dass es nicht nur um schnöde Serverfarmen geht, sondern auch um ambitionierte Energieprojekte: nachhaltige Stromerzeugung steht ebenso auf dem Plan wie clevere Verwertung von Abwärme. Die Standorte München, Berlin und Frankfurt stehen dabei erneut im Mittelpunkt. Wer meint, Google sei in Deutschland ein Neuling, irrt: In Hessen – insbesondere Hanau – betreibt der Konzern schon Rechenzentren und hat in Erlensee, Dietzenbach sowie Babenhausen bereits Boden gesichert. Man möchte fast vergessen, dass Googles Engagement hierzulande auch mal holprig verlief. Die gescheiterten Pläne für einen Startup-Campus mitten in Berlin-Kreuzberg sind noch nicht einmal eine Dekade alt – damals bliesen Aktivist:innen zum Protest und Google zog zurück. Jetzt geht der US-Gigant einen anderen Weg. Ob das gutgeht? Ich bin gespannt.
Google plant nach eigenen Angaben mit der anstehenden Investitionsoffensive nicht nur den Ausbau seiner bestehenden Rechenzentren in Deutschland, sondern auch erhebliche Fortschritte bei grüner Energie und Ressourceneffizienz. Neben der Stärkung vorhandener Standorte, insbesondere in Hessen, will der Konzern innovative Projekte für den Einsatz erneuerbarer Energien und die bessere Nutzung industrieller Abwärme realisieren. Die Investition ist im Kontext eines verschärften globalen Standortwettbewerbs für Technologieunternehmen zu sehen, und spiegelt das wachsende Bedürfnis nach digitaler Infrastruktur in Deutschland wider. Ergänzend dazu berichten mehrere aktuelle Quellen von der Debatte um die Ansiedlung internationaler Tech-Konzerne, in der Chancen für Standortentwicklung häufig mit Sorgen um Energiebedarf und sozialen Wandel kollidieren.