K+S sieht Jobs durch steigende Schienenmaut bedroht

Christian H. Meyer, Vorstandsvorsitzender von K+S, warnt: Erhöhte Trassenpreise machen den Gütertransport immer teurer – und könnten Jobs kosten.

heute 08:34 Uhr | 25 mal gelesen

Da hat sich, so scheint es, einiges aufgestaut: Christian H. Meyer, Chef des traditionsreichen Bergbaukonzerns K+S, schlägt Alarm. Er sieht das Unternehmen durch die stetig steigenden Gebühren für Bahntransporte – die sogenannte Schienenmaut – finanziell in die Zange genommen. „Noch mehr Erhöhungen der Trassenpreise machen das Produzieren an unseren deutschen Standorten immer teurer und bringen so Arbeitsplätze in Gefahr“, sagte Meyer jüngst dem Tagesspiegel. Nach seinen Angaben würde das allein bis 2030 einen zweistelligen Millionenbetrag zusätzlich kosten – keine kleine Nummer für K+S. Hintergrund: Die sogenannten Trassenpreise, eine Gebühr für die Nutzung des Schienennetzes, sind in letzter Zeit ziemlich deutlich gestiegen. Zum Jahreswechsel 2024/2025 wurde sie – Achtung – um satte 16,2 Prozent angehoben. Und wie’s aussieht, rollt die nächste Erhöhung gleich hinterher, wenn der neue Fahrplan kommt. Warum? Die Bundesregierung hat dem Bahnnetz-Betreiber DB Infrago mehr Geld für die Sanierung des maroden Netzes zugeschossen. Dieser wiederum soll – wie ein klassisches Wirtschaftsunternehmen – Gewinne erwirtschaften. Das alles, so Meyer, ist ein echtes Problem für die Industrie. Er fordert ganz klar: Wenn schon höhere Schienenmaut, dann muss die Politik die Branche anderweitig fördern! Sonst, meint er nüchtern, wackeln Arbeitsplätze – nur wegen einer, seiner Meinung nach, falschen Verkehrspolitik.

Der Anstieg der Schienenmaut – also der Gebühren für Güterzugstrecken – bringt für K+S und weitere Unternehmen der Industrie spürbare Belastungen. Kritiker monieren, dass die Maßnahme zwar helfen soll, das Schienennetz zu modernisieren, aber gleichzeitig Produktionskosten massiv erhöht und so die internationale Wettbewerbsfähigkeit beeinträchtigen könnte. Auch andere Branchen, von der Stahl- bis zur Chemieindustrie, sind betroffen und suchen nach Wegen, um den Kostendruck abzufedern; laut Branchenberichten steige sogar das Risiko, dass mehr Güterverkehr wieder auf die ohnehin überlasteten Straßen ausweicht. Neueste Entwicklungen zeigen, dass die Bundesregierung zwar verstärkt auf den klimafreundlicheren Bahntransport setzt, aber die Finanzierungslücken oft auf die Nutzer abwälzt – dadurch droht ein Dominoeffekt mit negativen Folgen für Arbeitsplätze sowie Standortentscheidungen internationaler Konzerne. Aus aktuellen Nachrichtenberichten geht zudem hervor, dass der Wirtschaftsverband DGM in einem offenen Brief vergleichbare Bedenken geäußert hat; sie fordern eine Deckelung der Schienenmaut sowie gezielte Entlastungen oder Zuschüsse für besonders energieintensive Betriebe.

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