Boris Pistorius sieht sich dem Vorwurf ausgesetzt, eine Einigung zwischen SPD und Union zur Reform des Wehrdienstes zu unterlaufen, betont jedoch seine Kooperationsbereitschaft und kritisiert vorschnelle Änderungen an seinem Gesetzentwurf. Wesentlich ist für den Verteidigungsminister, dass im neuen Wehrdienst-Modell flächendeckende medizinische Untersuchungen (Musterungen) aller Jahrgänge ab 2027 stattfinden, um die Einsatzbereitschaft der Bundeswehr im Bedarfsfall zu sichern. Die Reduktion auf eine kleinere Auswahl von Kandidaten sei aus Sicht des Ministers ein Fehler, der nicht nur Informationslücken erzeuge, sondern auch zu Zeitverlusten im Bewerbungsverfahren führe. Aus aktuellen Pressestimmen der letzten beiden Tage geht hervor, dass die Wehrpflicht-Debatte in Deutschland zunehmend Fahrt aufnimmt: Die Bundesregierung steht unter wachsendem Druck, ein nachhaltiges Wehrpflicht-Modell vorzulegen, da die sicherheitspolitischen Herausforderungen – insbesondere im Zuge des russischen Angriffskrieges in der Ukraine – wieder stärker in der innenpolitischen Debatte verankert sind. Zudem werden Stimmen aus der Bundeswehr lauter, die angesichts von Nachwuchsproblemen und neuen Bedrohungslagen klare Regelungen und transparente Auswahlverfahren fordern. Die Frage, ob und wie die Wehrpflicht wiederkommt, sorgt parteiübergreifend für Streit, wobei insbesondere die Musterung und Verpflichtungen für junge Frauen und Menschen mit Migrationsgeschichte kontrovers diskutiert werden.
14.10.25 23:44 Uhr