Drei Jahrzehnte Verbindung – das klingt nach einer Ehe, nicht wahr? Tatsächlich aber handelt es sich hier um eine ganz andere, dafür nicht minder spannende Liaison: Primavera Life und Bhutan pflegen seit den 1990er Jahren eine Partnerschaft, in der gegenseitiger Respekt und Neugier auf neue Lebensweisen aufeinandertreffen. Die Jury war sich einig: Diese Zusammenarbeit ist ein Beispiel dafür, wie wirtschaftlicher Erfolg, Umweltbewusstsein und kulturelle Achtung Hand in Hand gehen können. Für Bhutan nahm bei der Preisverleihung Prinzessin Dechan Yangzom Wangchuck sichtlich bewegt die Auszeichnung entgegen und verlieh ihren Worten einen sehr persönlichen Tonfall: "Seit 35 Jahren sind Primavera und die Menschen in Bhutan füreinander da – mit einer Aufmerksamkeit, die selten geworden ist." Primavera-Mitbegründer Kurt L. Nübling brachte es in seiner typisch ruhigen Art auf den Punkt: Nachhaltige Werte kommen am Ende allen zugute – Mensch wie Umwelt. Die Anfänge dieser Verbindung liegen in einer Reise ins (für viele) ferne Bhutan. Ute Leube und Kurt Nübling fanden dort nicht nur bestes Lemongrassöl, sondern auch ein Land, das als einziges das "Bruttonationalglück" zur Prämisse erhebt. Diese Haltung – Respekt vor der Natur und den Menschen – fand sofort Anklang bei Primavera. Über die Jahre entstand daraus eine Zusammenarbeit, bei der gemeinsam gewachsen wurde. Besonders hervorzuheben: die Zusammenarbeit mit Bio Bhutan und jüngst mit dem Unternehmen "Terra Himalaya", das Landwirtschaft, uraltes Wissen und moderne Manufakturen zusammenbringt. Über 165 bäuerliche Familien sind bereits Teil dieses Netzwerks – Tendenz steigend! "Wir bringen unser Know-how ein, lernen aber genauso von Bhutans Menschen", sagt man bei Primavera bescheiden. Bhutan, das Land des Donnerdrachens, steht nicht nur für Biodiversität und unberührte Landschaften, sondern auch für ein ausgeprägtes Umweltbewusstsein – als erstes Land der Welt mit negativer CO2-Bilanz. Mindestens 60 % seiner Fläche bleiben bewaldet, so will es die Verfassung. Ziele wie vollständige Umstellung auf Biolandbau und erneuerbare Energien bis 2035 zeigen, wie ernsthaft der kleine Himalaya-Staat Nachhaltigkeit lebt. Die Partnerschaft mit Primavera ist längst mehr als nur wirtschaftlich oder ideell; sie zeigt, was möglich ist, wenn Ziele über Kontinente hinweg geteilt werden. Primavera selbst steht seit 1986 für einen "grünen Faden": 100 % naturreine ätherische Öle, Biokosmetik, globale Anbaupartnerschaften und Wissensvermittlung – bodenständig geblieben, aber nie stehen geblieben. Das Sortiment ist dabei längst weit mehr als Lavendel im Fläschchen – und wer im Allgäu oder auch in Berlin mal vorbeischauen will, kann sich vor Ort ein Bild machen. Fast schon ironisch: In einem so spezialisierten Unternehmen wie Primavera sind die Wege oft kürzer, die Beziehungen persönlicher als in so mancher Dorfbäckerei. Aber vielleicht ist das das eigentliche Geheimnis des Erfolgs.
Primavera Life hat für die vertrauensvolle, über Jahrzehnte gewachsene Nachhaltigkeitspartnerschaft mit Bhutan den Sonderpreis beim Internationalen Deutschen Nachhaltigkeitspreis erhalten. Im Mittelpunkt steht eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe, die ökologische Prinzipien und soziales Engagement verbindet – vom Aufbau biologischer Anbauprojekte bis zum Wissenstransfer durch das neue Unternehmen Terra Himalaya. Bhutan, bekannt für sein staatliches Ziel des "Bruttonationalglücks" und eine mustergültige Umweltpolitik (z.B. CO2-Negativität, mindestens 60 % Waldfläche), ist in vielerlei Hinsicht ein Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit, während Primavera diese Werte in Deutschland und global verbreitet.
Blick auf aktuelle Entwicklungen: Derzeit steht Bhutan vor einer schwierigen Balance – einerseits will das Land weiter wachsen, andererseits versucht es, seine Umweltziele nicht aus den Augen zu verlieren. Neue Regierungsinitiativen sehen vor, die Wertschöpfung im Land über nachhaltige Exportprodukte wie ätherische Öle, Heilpflanzen und Strom aus Wasserkraft zu steigern. Zugleich diskutieren Experten, ob die Tourismusbeschränkungen gelockert werden sollen, um mehr Einnahmen zu erzielen – immer mit Blick auf den Spagat zwischen Wachstum und Naturschutz.