Der Appell der BPtK-Präsidentin bringt einen wunden Punkt auf den Tisch: Psychische Gesundheit steht in Unternehmen und im öffentlichen Diskurs vielfach erst dann im Mittelpunkt, wenn das Kind längst in den Brunnen gefallen ist. Laut aktuellem Fehlzeiten-Report steigen die Ausfälle wegen psychischer Leiden seit Jahren, und neue Studien rücken auch die Zunahme bei jungen Menschen und Frauen ins Licht. Ein Knackpunkt, den auch andere Fachleute in den letzten 48 Stunden betonten: In vielen Betrieben fehlt strukturelle Gesundheitsförderung, häufig wird der Fokus zu einseitig auf individuelle Belastbarkeit gelegt, anstatt die Arbeitsbedingungen selbst zu verbessern oder niedrigschwellige Präventionsangebote einzurichten. Der ländliche Bereich bleibt ein Sorgenkind – insbesondere bei Kindern und Jugendlichen ist die Versorgung mit Psychotherapie oft unzureichend. Dazu kommt, dass nationale Präventionsprogramme trotz der Belastung durch Pandemiejahre oder hohe Arbeitsintensität in Büros zu langsam Fahrt aufnehmen. Persönlich frage ich mich: Warum ist das Thema so schwerfällig, obwohl die Alarmzeichen überall unüberhörbar sind? Vielleicht braucht es auch eine breitere gesellschaftliche Diskussion, nicht nur technische Lösungen am Arbeitsplatz.
14.10.25 23:42 Uhr