Unentschiedenes US-Börsengeschehen, während Ölpreise deutlich nachgeben

Am Dienstagabend präsentierten sich die US-Aktienmärkte ohne klare Richtung. Gleichzeitig rutschte der Ölpreis spürbar ab – Investoren beobachten die Lage aufmerksam.

14.10.25 23:43 Uhr | 26 mal gelesen

Manchmal sorgt der amerikanische Aktienmarkt für Überraschungen, auch an Tagen, an denen nach außen nicht viel passiert. So auch diesen Dienstag: Während der Dow Jones zum Schluss in New York mit einem Zuwachs von 0,4 Prozent auf 46.270 Punkte ins Ziel ging, zeigten sich die Technologiewerte bockig – der Nasdaq 100 etwa büßte knapp 0,7 Prozent ein und dümpelte damit bei rund 24.579 Punkten. Der S&P 500 hingegen lag leicht im Minus, ganz so, als hätte der Markt keine Lust auf eine eindeutige Tendenz. Ein Grund für diese Zögerlichkeit: Die amerikanische Politik drückt auf die Datenlage. Aufgrund des Regierungs-Shutdowns bekommen die Zentralbanker weniger Infos, mit denen sie ihre Zinsentscheidungen abwägen könnten. Jerome Powell, seines Zeichens Chef der US-Notenbank, wirkte in seiner Einordnung beinahe unentschlossen. Er nannte sowohl Argumente für als auch gegen eine Zinssenkung: "Die aktuellen Indikatoren deuten darauf hin, dass die Beschäftigungslage stabil bleibt, wobei Einstellungen und Entlassungen weiterhin gering sind – und zwar trotz der verzögerten offiziellen Arbeitsmarktdaten." Und dann der Blick auf die Inflation: Die zwölfmonatige Kerninflation lag zuletzt bei 2,9 Prozent, leicht gestiegen, und Powell sieht den Hauptgrund in den höheren Warenpreisen, ausgelöst durch Zölle und weniger durch klassische Inflationstreiber. Abseits der Börsen sorgte der Devisenmarkt für ein kleines Ausrufezeichen: Der Euro kletterte am Abend auf 1,1603 US-Dollar je Euro. Der Goldpreis zeigte sich ebenfalls munter und notierte für eine Feinunze bei 4.143 US-Dollar – ein Plus von 0,8 Prozent. Bei Öl drehte sich das Bild allerdings deutlich nach unten. Die Nordsee-Sorte Brent verbilligte sich spürbar auf nur noch 62,12 US-Dollar je Barrel, rund zwei Prozent weniger als am Vortag und ein Zeichen, dass die Nervosität an den Rohstoffmärkten durchaus angekommen ist. Fasst man all das zusammen, bleibt vor allem ein Eindruck: So richtig überzeugt scheint niemand gewesen zu sein – weder vom Auf- noch vom Abwärtsdruck. Börsenalltag eben, mal mit, mal ohne klare Richtung.

Die US-Börsen blieben am Dienstag letztlich ohne klare Richtung, wobei sich Dow Jones und S&P 500 unterschiedlich entwickelten, während Technologiewerte schwächelten. Als Hintergrund sorgen der US-Regierungs-Shutdown und die daraus resultierenden Unsicherheiten über die künftige Geldpolitik der Federal Reserve für zusätzliche Nervosität – Fed-Chef Powell zeigte sich zurückhaltend. Am Devisenmarkt legte der Euro zu, der Goldpreis stieg moderat und Öl wurde günstiger – insbesondere der Preis für Brent-Rohöl gab deutlich nach. Aktuell diskutieren Marktbeobachter die Frage, ob die US-Notenbank an ihren restriktiven geldpolitischen Kursen festhält oder angesichts der fragile Wirtschaftsentwicklung einen Schwenk einleiten wird. Auch globale Unsicherheiten, etwa durch geopolitische Spannungen und Lieferkettenprobleme, bleiben relevant. Besonders auffällig am Dienstag war das parallele Sinken des Ölpreises – auch in einem Umfeld, in dem sich die Konjunkturindikatoren vielerorts eintrüben, etwa in China und Europa. Zusätzlich wird die Debatte rund um potentielle Handelszölle und protektionistische Maßnahmen wieder lauter, was die Unsicherheit an den Märkten weiter befeuert.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

Die deutsche Wirtschaft kämpft weiter mit der anhaltenden Wachstumsschwäche: Die jüngsten Konjunkturdaten zeigen, dass eine deutliche Erholung vorerst ausbleibt, wobei vor allem die Exportindustrie unter hoher Unsicherheit und trüben internationalen Aussichten leidet (Quelle: [FAZ](https://www.faz.net)).

Laut der Süddeutschen Zeitung sind auf dem Energiemarkt die Unsicherheiten beträchtlich gestiegen, nicht zuletzt wegen unklarer Förderpolitik der OPEC-Staaten und zunehmender geopolitischer Spannungen; all das schlägt sich direkt auf die Kurse für Öl und Gas nieder (Quelle: [Süddeutsche Zeitung](https://www.sueddeutsche.de)).

Nach Angaben von Spiegel Online beobachten Börsenanalysten eine gewisse Zurückhaltung der Investoren, sich langfristig zu engagieren, was durch die aktuelle Mischung aus Zinssorgen, politischen Unsicherheiten und sich abschwächender Wirtschaftsentwicklung verstärkt wird (Quelle: [Spiegel Online](https://www.spiegel.de)).

Schlagwort aus diesem Artikel