Ricarda Lang: Zurück in den Alltag – Grüne brauchen mehr Nähe zur Lebensrealität

Die frühere Parteivorsitzende der Grünen, Ricarda Lang, kritisiert die AfD für gezielte Stimmungsmache und fordert: Mehr Kontakt zu den alltäglichen Sorgen der Menschen.

heute 13:46 Uhr | 77 mal gelesen

Ricarda Lang zieht eine klare Linie: Die AfD lebt davon, Unsicherheit und Zorn zu schüren, anstatt echte Antworten auf die Probleme in Deutschland zu finden. In einem Interview verwies sie darauf, dass die AfD umso stärker werde, je größer die Ängste und Konflikte im Land, Ost wie West, seien. "Wer profitiert denn von schlechter Stimmung?" fragt sie – und gibt die Antwort gleich selbst: Sicher nicht die Menschen, sondern Parteien, die auf Polarisierung setzen. Von einer Partei für die 'kleinen Leute', wie die AfD sich gerne darstellt, könne keine Rede sein. Interessant fand ich Langes Einschätzung, dass neben der AfD auch die Linke stark im Alltag vieler Menschen 'sichtbar' sei – und dass die Grünen sich hier noch viel abschauen könnten. "Zwischen einem Infostand vor dem Supermarkt und praktischer Hilfe im Alltag – etwa beim Mietrecht oder Bafög – liegen Welten." Für Lang ist das ein Denkanstoß: Politik lebt nicht nur von Parolen, sondern gerade von konkreter Unterstützung im täglichen Leben. Auf diesem Weg sieht sie noch viel Luft nach oben für ihre Partei.

Ricarda Lang warnt vor den Methoden der AfD, die auf Ängste, Spaltung und Ressentiments setze, anstatt wirkliche Lösungen für gesellschaftliche Probleme anzubieten. Besonders im Osten sei die Partei erfolgreich, doch [Lang] sieht deren Aufstieg nicht als Beweis für tatsächliche Hilfestellung im Alltag. Im Gegenteil: Sie kritisiert, dass AfD wie Linke stark 'vor Ort' präsent seien, sich um die konkreten Belange der Menschen kümmerten und daraus Kapital schlagen – eine Strategie, die die Grünen bislang nur unzureichend abdecken. Neben dieser Debatte um politische Bodenhaftung der Grünen wächst in Medien und Politik die Diskussion, wie populistische Parteien durch Nähe zu Bürger:innen punkten und was andere Parteien daraus lernen sollten. In aktuellen Berichten der letzten zwei Tage wird außerdem thematisiert, wie andere Akteure aus Politik und Zivilgesellschaft auf den Erfolg der AfD reagieren: Zum Beispiel durch lokale Projekte, Beratungsangebote und gezielte Ansprache gesellschaftlicher Gruppen, die sich von den etablierten Parteien bislang alleingelassen fühlen. Es zeigt sich ein Trend: Wer Hilfen vor Ort direkt anbietet, kann Vertrauen zurückgewinnen – besonders in Krisenzeiten, wo Angstpolitik floriert.

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