Im Zentrum der jüngsten innerparteilichen Debatte der Grünen steht Renate Künast, die jede Hoffnung auf ein politisches Comeback von Robert Habeck zerstreut und stattdessen auf die kollektive Stärke der Partei pocht. Sie betont, dass der Aufstieg und das Überleben der Grünen nie an Einzelpersonen hing, sondern an ihrer Fähigkeit, Verantwortung zu übernehmen und sich nicht auf alte Idole zu verlassen. Interessanterweise wird die Partei aktuell mit sinkenden Umfragewerten und wachsenden internen Spannungen konfrontiert – etwa um den Kurs zur zukünftigen Regierungsbeteiligung, die Klimapolitik und die Frage nach einem neuen Parteiprofil nach der Europawahl 2024. Zuletzt verstärkt die schwache Performance bei Wahlen, insbesondere das Europawahlergebnis, den innerparteilichen Reformdruck. Manche Medien spekulieren über personelle Auseinandersetzungen und Strategiedebatten für die Zeit nach dem „Habeck-Baerbock-Duo“, doch Künast widerspricht einer Personalisierung der Krise und fordert stattdessen eine Rückbesinnung auf inhaltliche Kompetenz und Teamarbeit. Insbesondere vor dem Hintergrund der Politisierung in Deutschland und dem Erstarken rechter Parteien stehen die Grünen vor einer doppelten Herausforderung: Profil schärfen und Bindung zur gesellschaftlichen Mitte halten.