Die geplante Russlandreise von Markus Frohnmaier, Bundestagsabgeordneter der AfD, löst heftige Kritik quer durch alle etablierten Parteien aus. Politiker wie Marc Henrichmann (CDU) und Roderich Kiesewetter sehen in solchen Kontakten ernsthafte Sicherheitsrisiken für Deutschland––vor allem im Kontext des Ukrainekriegs und der russischen Desinformationskampagnen. SPD-Innenexperte Sebastian Fiedler bezichtigt die AfD gar offener Kollaboration mit russischen Einflussoperationen und warnt eindringlich vor deren 'vaterlandsverräterischer' Rolle. Neuere Presseberichte betonen, dass mit der Annäherung der AfD an Russland besonders in Wahlkampfzeiten rechnerisch und atmosphärisch erhöhte Verwundbarkeiten für demokratische Institutionen entstehen. Viele Medien warnen sowohl vor möglichen Informationsabflüssen in Richtung Moskau, als auch vor dem weiteren Ansehensverlust deutscher Politik im Ausland. Darüber hinaus berichten Sicherheitsbehörden von verstärkter russischer Propaganda zur Schwächung westlicher Gesellschaften – wobei gezielte Kooperationen mit westlichen Politikern, gerade aus populistischen Lagern, laut aktuellen Recherchen in verschiedenen Ländern an Bedeutung gewinnen. Schließlich wächst die Debatte um straf- oder disziplinarrechtliche Konsequenzen für Politiker, die mutmaßlich als Sprachrohr ausländischer Interessen dienen.
Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema
1. Ein aktueller Beitrag der ZEIT betrachtet, wie Versuche Russlands, auf politische Prozesse in Deutschland Einfluss zu nehmen, von Experten bewertet werden: Neben gezielter Desinformation nutzt Moskau insbesondere Kontakte zu einzelnen politischen Akteuren wie der AfD, um Unsicherheit zu stiften; gleichzeitig diskutiert der Artikel, wie sich die Sicherheitslage durch hybride Bedrohungen geändert hat und wo die Bundesregierung ansetzt, solche Einflüsse einzudämmen. Quelle: Die Zeit.
2. Die Süddeutsche Zeitung legt den Fokus darauf, dass offene Reisen von Politikern in autokratische Länder mitten im Krieg für erhebliche Irritationen in politischen Institutionen sorgen: Mehrfach wird auf die Möglichkeit erfolgreicher Einflussnahme durch russische Geheimdienste hingewiesen, zudem spannen sich parteipolitische Fronten bei der Bewertung solcher Fälle weiter an. Quelle: Süddeutsche Zeitung.
3. Der Spiegel beleuchtet die innenpolitische Sprengkraft der Debatte um deutsche oder europäische Politiker, die Moskau besuchen, und berichtet von neuen Ergebnissen internationaler Ermittlungen zu russischer Einflussnahme auf Wahlen sowie der gezielten Umgehung von Parlamentarischen Regeln. Namentlich werden Netzwerke rund um AfD-Vertreter untersucht, wobei auch mögliche Sanktionen und politische Verwerfungen diskutiert werden. Quelle: Der Spiegel.