Schleswig-Holsteins Innenministerin: Krisenvorsorge ist inzwischen Bürgerpflicht

Sabine Sütterlin-Waack, Innenministerin Schleswig-Holsteins, fordert die Bevölkerung dazu auf, sich auf mögliche Krisen und Konflikte eigenständig vorzubereiten.

heute 06:32 Uhr | 58 mal gelesen

Es gibt Zeiten, da wirkt die Welt zwischen den Nachrichtenfluten und dem trügerischen Alltag seltsam unentschieden – so, als wäre der Frieden abhandengekommen, ohne dass schon der offene Krieg herrscht. Genau in diesem unsicheren Zwielicht fordert Schleswig-Holsteins Innenministerin Sütterlin-Waack ein Umdenken. 'Natürlich tut der Staat, was er kann – der Bevölkerungsschutz läuft auf Hochtouren', meinte sie, ließ aber keinen Zweifel daran: 'Wenn wirklich alles aus dem Ruder läuft, kann niemand darauf hoffen, dass für jede Flasche Wasser oder jede Taschenlampe staatliche Hilfe bereitsteht.' Vorräte fürs Eigenheim – haltbare Lebensmittel, Wasser, Lichtquellen, ein improvisierter Herd, vielleicht sogar ein Notstromaggregat – das sei schlichtweg gesunder Menschenverstand, 'keine Paranoia', betonte sie. Sütterlin-Waack klang dabei fast ein wenig enttäuscht darüber, wie weit entfernt viele Menschen in Deutschland die Krisen dieser Welt wähnen: 'Wir leben nicht mehr im Jahr 2019, aber viele tun immer noch so.' Besonders im Norden, so meinte die Ministerin, steigt das Bewusstsein für hybride Bedrohungen – wöchentliche Drohnenüberflüge sorgen jedoch eher für Unsicherheit als für wirkliche Gefahr. Dies seien – so ihre Worte – 'Nadelstiche', die man nicht unterschätzen, aber auch nicht überbewerten sollte. Auf den Vorwurf, Behörden seien auf Drohnenattacken nicht eingestellt, reagierte sie mit Nachdruck: Ein konkretes Drohnenabwehrkonzept sei im Land erarbeitet, immerhin gäbe es nun neue Expertenstellen bei Polizei und Verfassungsschutz. 'Wir machen uns fit, damit weder Verwaltung noch Versorgung reisen, sollte es hart auf hart kommen.' Ein Versprechen mit eigener Schwere.

Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack mahnt die Bürger in Schleswig-Holstein, sich auf Störungen und Krisensituationen eigenständig vorzubereiten. Der Staat könne nicht in jedem Fall die Gesamtbevölkerung versorgen, besonders bei großflächigen Notfällen. Daher empfiehlt sie eine Grundausstattung an Vorräten für den Notfall, darunter Wasser, Lebensmittel, Kerzen oder Taschenlampen. Angesichts wiederholter Drohnenüberflüge in Norddeutschland betont sie jedoch auch, dass derartige Zwischenfälle vor allem Unruhe stiften sollen, aber die Behörden haben ihre Abwehrmaßnahmen und Kompetenzen zwischenzeitlich gezielt ausgebaut. Aktuelle Medienberichte zeigen, dass auch auf Bundesebene der Bevölkerungsschutz verbessert wird und das Thema Resilienz verstärkt ins Zentrum politischer und öffentlicher Diskussionen rückt. Außerdem wird in verschiedenen Bundesländern verstärkt in den Ausbau von Frühwarnsystemen und digitale Infrastruktur investiert. Sicherheitsanalysen der letzten Wochen verdeutlichen, dass hybride Bedrohungen – von Cyberattacken bis hin zu Drohnen-Manipulationen – als zunehmende Gefahr eingestuft werden. Daher ist die Aufforderung zur Selbsthilfe nicht nur in Schleswig-Holstein, sondern bundesweit relevant.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

Im aktuellen Artikel der Süddeutschen Zeitung wird intensiv auf die Bedeutung von persönlicher Krisenvorsorge eingegangen; Experten betonen, dass der Klimawandel, geopolitische Spannungen und technische Störungen die Risiken für Strom- oder Versorgungsausfälle merklich erhöhen – und Regierungen deutschlandweit deshalb auf eine Kombination aus staatlichem Schutz und individueller Selbsthilfe setzen. (Quelle: Süddeutsche Zeitung)

Die FAZ diskutiert in einem langen Beitrag vor allem die wachsende Bedrohung durch Drohnen im zivilen Bereich und wie Behörden wie auch Privatpersonen gegen vielfältige Angriffsarten – von Ausspähung bis Sabotage – präventiv vorgehen sollten; dabei wird auf breite Aufklärungsinitiativen und neue technische Lösungen verwiesen. (Quelle: FAZ)

Spiegel Online berichtet, dass mehrere Bundesländer angesichts zunehmender hybrider Angriffe ihre Investitionen in Bevölkerungswarnsysteme und Resilienz-Strategien erhöhen; dabei wird die enge Verzahnung von staatlicher Infrastruktur und privater Selbstvorsorge als Schlüssel zur Sicherheit hervorgehoben. (Quelle: Spiegel Online)

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