Schweitzer warnt Union vor Uneinigkeit im Umgang mit der AfD

SPD-Vize Alexander Schweitzer lobt die Ablehnung jeglicher Kooperation durch CDU-Chef Merz – sieht aber deutliche Risse im Umgang der Union mit der AfD.

20.10.25 16:23 Uhr | 43 mal gelesen

Man kann schon verstehen, warum Schweitzer die klare Kante von Friedrich Merz begrüßt: Es braucht Orientierung, besonders in Zeiten, in denen die politische Landschaft wild durcheinandergewirbelt wird. Trotzdem – und das ist nicht zu überhören – zweifelt Schweitzer daran, dass Merz diesen klaren Kurs tatsächlich in die Breite der eigenen Partei tragen konnte. 'In der Union herrscht mehrstimmiges Stimmengewirr beim Umgang mit der AfD', meinte Schweitzer, ganz so, als würde man ein Orchester erleben, das sich nicht auf eine Melodie einigen kann. Interessant fand ich auch seinen Versuch, klar zwischen der AfD und deren Wähler*innen zu unterscheiden. Laut Schweitzer gehe es nicht darum, Menschen grundsätzlich zu verurteilen – politisch sehe er aber in der AfD eine Partei, die mit Begriffen wie "völkisch" und "staatszersetzend" recht treffend umrissen ist. Er glaubt offenbar weiterhin daran, dass viele, die aus Enttäuschung oder Protest bei der AfD ihr Kreuz gemacht haben, für das demokratische Miteinander zurückgewonnen werden können. Der Ton wirkt kämpferisch – im positiven Sinne: Bleibt dran, auch wenn es anstrengend wird.

Schweitzers Kritik setzt genau da an, wo die Union aktuell ihre Schwächen zeigt: Uneinigkeit und das Fehlen eines verbindlichen Umgangs mit der AfD. Obwohl Friedrich Merz eine Annäherung an die AfD kategorisch ausschließt, bleibt in vielen Landesverbänden und auf unteren Ebenen der CDU/CSU-Organisationen das Bild diffus. Laut jüngster Analysen in großen Tageszeitungen mehren sich Hinweise, dass nicht nur in Ostdeutschland, sondern zunehmend auch andernorts die Distanz zur AfD verwässert wird: Sei es aus Unsicherheit, Taktik oder schlicht Populismus heraus. Der Vorwurf, der Raum für Grautöne in der Union lasse Fehlinterpretationen und Ängste entstehen, ist auch in der Öffentlichkeit Teil einer breiteren Debatte. Zugleich verstärkt sich das Ringen um die AfD-Wählerschaft – ein Thema, das quer durch das Parteienspektrum eine enorme Dynamik entfaltet. Aktuelle Medienberichte deuten darauf hin, dass die Probleme in der Union mit Blick auf die Abgrenzung keineswegs gelöst sind, sondern – im Gegenteil – weiter für Schlagzeilen sorgen (siehe aktuelle Berichte bspw. in der "Süddeutschen Zeitung" oder auf "Spiegel Online"). Die Sozialdemokraten versuchen, mit einer differenzierten Rhetorik einen Gegensatz zu setzen: Sie grenzen sich von der AfD klar ab, adressieren aber zugleich gezielt die Sorgen und Frustrationen ihrer potentiellen Wähler.

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