Söders Plan, Bayern aus dem Länderfinanzausgleich herauszuziehen, ist Teil eines größeren Streits zwischen den Geber- und Nehmerländern der Bundesrepublik. Während Bayern traditionell größte Summen in das Umverteilungssystem einzahlt, fühlen sich viele Bürger und Verantwortliche zunehmend benachteiligt. Interessant ist: Eine vollständige Abkehr Bayerns vom Ausgleich wäre rechtlich schwierig, da der Finanzausgleich im Grundgesetz verankert ist; politischer Druck und Klagen könnten jedoch durchaus zu Reformen führen. Ergänzend dazu berichten mehrere Medien am heutigen Freitag erneut von wachsenden Spannungen zwischen Bayern und Berlin – gerade vor dem Hintergrund des hohen bayerischen Haushaltsdefizits und Sparforderungen auf Bundesebene. Laut SPIEGEL gab Söder zu, dass es politisch keineswegs unumstritten ist, Bundesländern wie Berlin wiederholt Vorwürfe zu machen, gerade weil viele strukturschwache Bundesländer auf die Umverteilung angewiesen seien. Neu, laut SZ, ist, dass in der Ampelkoalition erste vorsichtige Stimmen zu hören sind, über eine Modernisierung des Systems nachzudenken. Damit ist klar: Der Streit um Geld und Gerechtigkeit nimmt an Fahrt auf, und viele fragen sich: Was wäre, wenn Bayern plötzlich Ernst macht?