Stillstand beim deutschen BIP im dritten Quartal

Das deutsche Bruttoinlandsprodukt hat im dritten Quartal 2025 im Vergleich zum Vorquartal keinen Schritt nach vorne gemacht – so lauten zumindest die aktuellen Daten der Statistiker.

heute 10:17 Uhr | 27 mal gelesen

Manchmal fühlt es sich an, als würde die deutsche Wirtschaft zeitweise einfach den Pausenknopf drücken. Das Statistische Bundesamt präsentierte am Donnerstag frische Zahlen, die zeigen: Das BIP ist zwischen Juli und September preis-, saison- und kalenderbereinigt einfach auf der Stelle geblieben. Und doch steckt im Detail eine Geschichte. Zwar sorgt die Industrie mit gesteigerten Investitionen in Ausrüstungen für kleine Lichtblicke – aber es reicht nicht, um das Gesamtbild maßgeblich zu verschieben. Die Exporte verloren dagegen an Schwung, womit ein wichtiger Wachstumsmotor ins Stocken geriet. Vergleicht man mit dem dritten Quartal 2024, ist das BIP immerhin um 0,3 Prozent gestiegen, und auch nach Preis- und Kalenderbereinigung bleibt diese magere Steigerung bestehen. Zusätzlich wurden die Ergebnisse der vergangenen Quartale teils nach oben angepasst; für das zweite Quartal 2025 geht man jetzt von minus 0,2 Prozent zum Vorquartal aus, vorher hatte man noch mit minus 0,3 Prozent gerechnet. Überhaupt zeigt sich: Wirtschaftliche Entwicklung ist selten so geradlinig, wie Statistiken glauben machen wollen.

Im Prinzip befindet sich die deutsche Wirtschaft gegenwärtig im Leerlauf. Die positiven Investitionen in Ausrüstungen reichen nicht aus, den Rückgang der Exporte auszugleichen – ein klassisches Dilemma in einem Land, das so stark auf Ausfuhren baut. Allerdings muss man fairerweise sagen, dass einzelne Branchen durchaus unterschiedlich betroffen sind: Während Dienstleistungen und Bau sich relativ stabil halten, kämpfen vor allem die exportorientierten Industriezweige mit trüben Aussichten, was unter anderem an der weltweiten Nachfrage und geopolitischen Unsicherheiten liegt. Verschiedene Wirtschaftsforschungsinstitute sind sich zudem uneins, wie schnell sich die Lage bessert; einige prognostizieren erst für 2026 wieder solides Wachstum. Auch die hohe Inflation der vergangenen Jahre und die anhaltende Unsicherheit rund um Energiepreise und Lieferketten schlagen weiter auf die Investitionsbereitschaft. Laut „Zeit Online“ und „FAZ“ (beide tagesaktuell) werden die Erwartungen an eine spürbare konjunkturelle Erholung zunehmend gedämpft. Außerdem bleiben die jüngsten Herausforderungen – wie gestiegene Zinsen, schwächere Industrieproduktion und politische Unsicherheiten durch internationale Konflikte – wichtige Bremsklötze für die deutsche Wirtschaft.

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