Union sieht Trumps Atomtest-Pläne gelassen – Kritik an Moskau und Peking

Jürgen Hardt (CDU), außenpolitischer Sprecher der Union, äußert Verständnis für mögliche US-Atomwaffentests und nimmt vor allem Russland und China in die Verantwortung.

heute 10:16 Uhr | 24 mal gelesen

Eigentlich denkt man ja, jeder neue Anlauf für Atomwaffentests würde hierzulande laute Alarmglocken schrillen lassen. Jürgen Hardt sieht’s gelassener. Er findet, das jüngste Wettrüsten bei Atomraketen sei nicht auf das US-Konto zu buchen – Washington reagiere gewissermaßen nur auf die Aufrüstung durch Moskau und, ja, auch auf Peking. Besonders die Stationierung neuer Mittelstreckenraketen durch Russland in Europa gehe ihm gegen den Strich und verletze internationale Absprachen. Es gebe schon länger Sorgen, meint Hardt, aber der entscheidende Hebel zur Abrüstung liege eben nicht in den USA. "Wir müssen runter vom Aufrüstungsmodus," sagt er, allerdings mit Blick nach Osten. Der nukleare Schutzschirm der Amerikaner? Für Deutschland und Westeuropa laut Hardt immer noch „essentiell“. Nicht zuletzt deshalb könne man Trump schwerlich an den Pranger stellen, wenn er die Modernisierung der US-Nuklearwaffen – möglicherweise mit Tests – vorantreibt.

Die Kontroverse um mögliche US-Atomwaffentests sorgt für politische Debatten in Deutschland. Während die Union Verständnis für die Haltung Trumps zeigt und den russischen Vertragsbruch sowie Chinas Waffenpläne in den Mittelpunkt rückt, fordern andere Parteien wie Grüne und SPD eine konsequentere Abrüstungspolitik auch von den USA. In aktuellen Analysen wird zudem betont, dass die Modernisierung von Atomwaffen das globale Sicherheitsdilemma verschärfen und internationale Vereinbarungen weiter erodieren lässt. Im Lichte jüngster Meldungen aus Russland, China und den USA warnen Experten vor einer neuen Spirale des Misstrauens und der Aufrüstung.

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