Streit um Gaskraftwerkspläne: 1Komma5Grad legt Beschwerde bei der EU ein

Das Energieunternehmen 1Komma5Grad hat sich mit einer formellen Beschwerde gegen die Kraftwerksstrategie von Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche an die EU-Kommission gewandt – es geht um milliardenschwere staatliche Zuschüsse für neue Gaskraftwerke.

heute 10:11 Uhr | 41 mal gelesen

Mal ehrlich: So ganz geräuschlos läuft die Energiewende in Deutschland selten ab – und jetzt gibt’s wieder Streit. Die Firma 1Komma5Grad hat sich an die EU-Kommission in Brüssel gewandt, weil sie die geplanten Subventionen für Gaskraftwerke, wie sie Ministerin Katherina Reiche vorschlägt, als massive Marktverzerrung ansieht. Laut ntv reichen der Einfluss dieser Eingriffe bis hin zu steigenden Strompreisen und einer Verteuerung der Energiewende insgesamt. Der Plan der Regierung: Mit frischem Geld für neue Gaskraftwerke – insgesamt könnten es stolze 20 Gigawatt werden – möchte man sicherstellen, dass auch bei windstillen Nächten die Lichter nicht ausgehen. Das Problem dabei? Der Bund muss dafür grünes Licht aus Brüssel erhalten, denn laut EU-Regeln sind Staatshilfen nur für klimafreundliche Innovationen erlaubt. Phillipp Schröder, der Chef von 1Komma5Grad, sieht aber die Zukunft eher in vielen kleinen, vernetzten Anlagen statt in zentralen, teuren Gaskraft-Monstern. Virtuelle Kraftwerke, die Strom aus verschiedenen Quellen bündeln, könnten laut ihm eine schlauere Alternative sein – vorausgesetzt, man lässt sie auch im Wettbewerb antreten. Doch der aktuelle Ansatz der Bundesregierung sorgt dafür, dass eher klassisch gebaut als neu gedacht wird. Und Kritiker aus der Branche erklären: Es gäbe längst bessere Methoden, Dunkelflauten zu überbrücken – zum Beispiel Großspeicher oder innovative Speicherkonzepte statt Gas made in Übersee zu importieren. Ob Brüssel sich davon beeindrucken lässt, bleibt abzuwarten. Aber die Diskussion um den besten Weg für Deutschlands Energiesicherheit ist offensichtlich noch nicht am Ende. Zumindest nicht leise.

Das Energieunternehmen 1Komma5Grad hat Beschwerde bei der EU-Kommission in Brüssel eingereicht, um gegen die geplanten milliardenschweren Subventionen für neue Gaskraftwerke der Bundesregierung vorzugehen. Diese sollen als Rückgrat der Energieversorgung in wind- und sonnenarmen Zeiten dienen, doch Kritiker wie Unternehmenschef Phillipp Schröder befürchten Markteingriffe und eine Verteuerung der Energiewende. Die Bundesregierung verweist hingegen darauf, dass Alternativen wie Groß- und Zwischenspeicher noch nicht ausreichend skalierbar seien, während andere Stimmen fordern, dass innovationsoffene Wettbewerbsbedingungen geschaffen werden müssen, damit auch dezentrale Lösungen eine Chance bekommen. Seitens der EU-Kommission ist noch keine endgültige Entscheidung gefallen; sie prüft aktuell, ob die Pläne mit dem europäischen Beihilferecht vereinbar sind und ob sie tatsächlich auf nachhaltige Technologien setzen – dies ist besonders relevant im Hinblick darauf, dass Gaskraftwerke oft auf Erdgas statt auf klimaneutralen Energieträgern basieren. Neuere Meldungen von taz, SZ und Zeit befassen sich aktuell mit der Zukunft des Strommarkts, kontroversen Debatten um Netzausbau und der Balance zwischen Versorgungssicherheit und Klimaschutz.

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