Der Oktober hat Fahrern in Deutschland keine echte Entlastung an der Zapfsäule gebracht. Überraschenderweise waren Spritpreise für Benzin (Super E10) und Diesel im Schnitt sogar ein wenig teurer als noch im September – und das, obwohl das Rohöl meist unter 65 Dollar pro Barrel notierte und damit klar günstiger war.
Am günstigsten war das Tanken übrigens am 20. Oktober: Super E10 lag an diesem Tag bei 1,654 Euro pro Liter, Diesel kostete 1,555 Euro. Die höchsten Preise gab es für Super E10 am 26.10. (1,696 Euro), für Diesel erst am Monatsletzten, dem 31.10., mit 1,615 Euro. Ein seltsamer Widerspruch: Der ADAC hat bemängelt, dass trotz der zurückgegangenen Ölnotierungen die Spritpreise kaum nachgaben – besonders auffällig bei Diesel. Formal wird Diesel in Deutschland rund 20 Cent pro Liter geringer besteuert als Benzin, trotzdem betrug die Differenz der Durchschnittspreise nur 8,3 Cent.
Zusätzlich bewegte sich der Euro schwächer im Vergleich zum US-Dollar – Oktober mit 1,16 gegenüber 1,17 Dollar im September. Und ja, das macht Sprit und Ölimporte grundsätzlich etwas teurer, weil sie in Dollar abgerechnet werden. Das reicht aber noch nicht als Erklärung, warum der niedrige Ölpreis nicht stärker an der Zapfsäule angekommen ist.
Ein Tipp am Rande: Laut ADAC fährt man abends günstiger zur Tankstelle – im Mittel lassen sich dann etwa 13 Cent pro Liter sparen. Für Spürnasen gibt’s mit der „ADAC Drive“-App zudem eine praktische Möglichkeit, tagesaktuelle Spritpreise von mehr als 14.000 deutschen Tankstellen im Blick zu haben. Mehr Infos, Preisübersichten und Spar-Tipps findet man unter www.adac.de/tanken.
Im Oktober haben sich die Kraftstoffpreise in Deutschland trotz fallender Ölpreise nicht wesentlich verringert. Während das Barrel Brent deutlich billiger zu haben war als im Monat davor, fiel dieser Preisvorteil für Verbraucher an den Zapfsäulen weitgehend weg. Der etwas schwächere Eurokurs gegenüber dem US-Dollar führt zwar dazu, dass Rohölimporte teurer werden, doch ist dies nach Ansicht des ADAC keine ausreichende Erklärung dafür, dass insbesondere Diesel kaum günstiger wurde – obwohl er niedriger besteuert wird. Eine aktuelle Recherche zeigt, dass zusätzlich zu Wechselkursschwankungen und Steuern auch andere Faktoren – etwa gestiegene Lager- und Transportkosten sowie Margen der Tankstellenbetreiber – eine Rolle beim sprunghaften und regional sehr unterschiedlichen Kraftstoffpreis spielen können. Zudem diskutieren Experten derzeit den Einfluss von geopolitischen Risiken wie der angespannten Lage im Nahen Osten auf die Ölpreise und damit indirekt auch auf die Kosten für Verbraucher in Deutschland. Parallel wird die Hoffnung geäußert, dass mit nachlassender Nachfrage nach Öl weltweit und einer weiteren Erstarkung des Euro künftig wieder mehr Luft nach unten bei den Preisen bleibt.