Über Koji, Käse und Kombucha: Fachleute aus aller Welt tagen zur Fermentation in Bozen

Rund 300 internationale Expertinnen und Experten treffen sich im Bozner NOI Techpark, um über die Zukunft des Essens und die Rolle fermentierter Lebensmittel zu debattieren.

31.10.25 11:10 Uhr | 25 mal gelesen

Ein wenig riecht es nach Sauerteig zwischen den modern glänzenden Fassaden des NOI Techpark in Bozen, als dort vom 27. bis 30. Oktober 2025 erstmals die International Conference on Fermented Foods (ICFF) stattfindet. Über 300 Wissenshungrige aus Wissenschaft und Industrie tauschen sich darüber aus, wie fermentierte Produkte – also Genussstücke wie Kimchi, Kombucha oder klassischer Laib Brot – helfen könnten, die Herausforderungen der weltweiten Ernährung zu stemmen. Die Bandbreite reicht von neuen Biotechnologien zur Steuerung gezielter Mikroorganismen bis hin zur Frage, wie aus Uralt-Rezepten moderne Alltagsnahrung werden kann. Inmitten vieler brillanter Statements betont Professor Marco Gobbetti, der als Chief Scientist des NOI Techpark das Treffen leitete, immer wieder, dass Fermentation nicht bloß ein hippes Küchenabenteuer ist, sondern ein Schlüsselinstrument: 'Mit dem richtigen Einsatz lassen sich Rohstoffe aufwerten, Abfall vermeiden – und das Ganze ist auch noch ein Gewinn für unsere Gesundheit.' Diese Meinung teilen auch Kolleginnen wie Maria Marco aus Kalifornien oder Nam Soo Han aus Südkorea, die Innovationen vom menschlichen Mikrobiom bis zur Kreislaufwirtschaft vorstellen. Überraschender Konsens: Fermentierte Kost bietet nicht nur interessante Geschmackserlebnisse, sondern könnte als Brücke zwischen uraltem Handwerk und visionärer Ernährung dienen. Und auch ökonomisch liegt Potenzial im Fass – immerhin können wertvolle Enzyme und Vitamine gezielt vermehrt und Ressourcenverschwendung deutlich eingedampft werden. Selbst der Standort Bozen gewinnt: Durch die ICFF und den NOI Techpark mausert sich Südtirol zum Innovationsknotenpunkt, der mit Start-ups, Laboren und modernen Tech-Institutionen nicht mehr nur Wanderer, sondern auch Forscher anlockt. Ach so, die nächste ICFF ist für Juni 2027 bereits angekündigt – und man munkelt, es gäbe spannende neue Partnerschaften. Wer sich für Mikroben-Schätze im Labor interessiert, kommt an Professor Gobbetti nicht vorbei: Mit über 150 geleiteten Transferprojekten (und zahlreichen Patenten) zählt er zu den Großen seines Fachs. Der NOI Techpark wiederum ist kein reines Schaufenster, sondern beherbergt experimentierfreudige Unternehmen und institutnahe Wissenschaftlerinnen, die an einer nachhaltigen Zukunft bauen – in Bereichen von Digitalisierung bis Lebensmittelsicherheit. Und am Rand: Die offene Tür für Besucher, die einfach neugierig sind.

Die erste Ausgabe der ICFF in Bozen brachte über 300 internationale Spezialistinnen und Spezialisten in den Bereichen Lebensmittelforschung, Mikrobiologie und Industrie zusammen, die das Potenzial fermentierter Produkte für nachhaltige Ernährung, Gesundheit und Ressourcenschonung ausloteten. Zentraler Erfahrungswert ist: Fermentation kann nicht nur Nährstoffe aufschließen und den Geschmack verbessern, sondern ermöglicht auch Innovationssprünge in Sachen Abfallvermeidung und Wirtschaftlichkeit. Jüngste Entwicklungen zeigen, dass fermentierte Lebensmittel in Europa und weltweit gerade mit Blick auf nachhaltige Proteinquellen, neue Geschäftsmodelle in der Agrarindustrie und gesundheitliche Vorteile für Konsumenten verstärkt ins Zentrum politischer und wissenschaftlicher Debatten rücken – auch weil der Bio-Trend und die Sorge um das Klima bislang wenig Lösungen für Ressourcenkreisläufe bieten. Laut mehrfach bestätigter Quellen (u.a. taz, Spiegel, Zeit) wird aktuell besonders daran gearbeitet, wie man durch Fermentation Abfälle aus der Lebensmittelproduktion aufwerten und damit zum Megatrend der Kreislaufwirtschaft und nachhaltigen Ernährung beitragen kann.

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