Umweltminister fordert bewussteren Kleiderkonsum

Bundesumweltminister Carsten Schneider (SPD) appelliert an die Bürger, beim Kleidungskauf stärker auf Qualität und Nachhaltigkeit zu achten.

09.09.25 14:04 Uhr | 3 mal gelesen

In einem Interview mit RTL und ntv betonte Carsten Schneider, dass der Kauf von Billigkleidung aus dem Ausland große Umweltprobleme verursache. 'Es ist unrealistisch, zu glauben, dass ein T-Shirt oder Pullover für fünf Euro nachhaltig hergestellt sein kann', erklärte Schneider. Er warnte, dass diese günstigen Kleidungstücke oft in großen Mengen entsorgt würden, da sie minderwertig seien und schnell verschlissen. Auch auf den steigenden Müllberg verwies der Minister: 'Entsorgungsbetriebe können mit diesem minderwertigen Textilmüll kaum etwas anfangen.' Schneider rät deshalb, lieber weniger Kleidungsstücke von besserer Qualität zu kaufen und diese länger zu tragen.

Mit Wirkung seit Januar schreibt eine neue EU-Richtlinie vor, dass tragbare und saubere Kleidung nicht mehr über den Hausmüll, sondern über Wertstoffhöfe oder spezielle Altkleidercontainer entsorgt werden muss. Die Rentabilität der Alttextilverwertung sinkt jedoch aufgrund der schlechten Qualität vieler Textilien, sodass immer mehr Sammelcontainer entfernt werden. Laut aktuellen Recherchen der Deutschen Welle und weiterer Medien boomt der Online-Handel mit günstiger Fast-Fashion, wodurch der Textilabfall weiter zunimmt. Umweltverbände fordern strengere Regeln und mehr Aufklärung, etwa in Schulen. Die EU plant zudem weitere Maßnahmen wie einheitliche Ökodesign-Anforderungen für Kleidung, um den Ressourcenverbrauch zu reduzieren und Textilrecycling zu fördern.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

Laut einem aktuellen Artikel auf www.zeit.de wird diskutiert, wie neue EU-Standards für langlebige, recycelbare Kleidung Unternehmen und Verbraucher zum Umdenken anregen sollen. Besonders der Boom von Ultra-Billig-Modeketten führt zu weiter wachsendem Textilabfall, da viele neue Kleidungsstücke kaum länger als ein Jahr getragen werden Quelle: Zeit Online.

Die Süddeutsche Zeitung berichtet, dass das Recycling von Altkleidern in vielen deutschen Städten stagniert, weil Billigtextilien technisch kaum wiederverwertet werden können. Experten fordern härtere Gesetze gegen Fast Fashion und mehr Transparenz hinsichtlich Produktionsbedingungen Quelle: Süddeutsche Zeitung.

Spiegel Online schreibt, dass in Deutschland immer mehr Altkleidercontainer verschwinden, weil Händler für minderwertige Kleidung kaum noch Geld bekommen. Die EU-Kommission prüft laut Artikel weitere Pflichten für Hersteller, etwa eine Beteiligung an den Sammlungskosten oder Mindeststandards in der Produktqualität Quelle: Der Spiegel.

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