Laut den aktuellen Ifo-Ergebnissen, die am Mittwoch veröffentlicht wurden, streichen deutsche Unternehmen ihre Investitionsvorhaben für das laufende Jahr spürbar zusammen. Das Investitionsklima trübte sich im November stark ein: Während im März noch ein leicht positiver Wert von 2,4 Punkten gemessen wurde, fiel der Indikator nun auf -9,2 Zähler. "Tiefer Strukturwandel und sinkende Standortattraktivität drücken die Investitionsbereitschaft", kommentiert Ifo-Expertin Lara Zarges nüchtern. Erschwerend kommt hinzu, dass viele Firmen durch die unsicheren politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen noch vorsichtiger agieren.
Mit -3,1 Punkten für die Erwartungen im kommenden Jahr fällt die Prognose zwar etwas weniger negativ aus, doch von Optimismus kann kaum die Rede sein. Besonders der industrielle Sektor reagiert empfindlich: Der Fahrzeugbau rutscht von -11,4 auf beunruhigende -36,7 Punkte, der Maschinenbau fiel von knapp positiver Stimmung auf -15,3 und die Chemieindustrie von satten +21,0 auf -9,4 Punkte. Kaum besser sieht es für 2025 aus, einzig die Elektronikbranche steuert leicht gegen den Trend und plant für das kommende Jahr moderate Investitionssteigerungen – besonders im Bereich Forschung und Entwicklung.
Im Handel wie auch im Dienstleistungssektor werden die Investitionspläne gekappt. Hier gibt es zwar leichte Hoffnungsschimmer für 2026, aber insgesamt bleibt das Bild getrübt. Es wirkt fast, als lauerte das sprichwörtliche "Brett vor der Wand" auf viele der großen und kleinen Firmen.
Die Investitionsneigung deutscher Unternehmen befindet sich auf Talfahrt – das lässt sich aus der aktuellen Ifo-Umfrage klar ablesen. Hauptursache ist eine Kombination aus wirtschaftlicher Unsicherheit, politischen Zickzack-Kursen und grundlegenden Strukturproblemen, insbesondere im Industrie- und Handelsbereich. Die Chemie- und Autobranche zieht sogar noch stärker die Bremse, während lediglich die Elektronikbranche etwas aufblüht. Interessant ist auch, dass laut aktueller Recherchen die deutsche Wirtschaft durch hohe Energiepreise, Fachkräftemangel und wachsende Bürokratie an Wettbewerbsfähigkeit verliert. Zugleich verlängern Unsicherheiten rund um staatliche Förderungen und Außenwirtschaft das Zögern bei Großinvestitionen. Neueste Medienberichte betonen, wie Unternehmen sich verstärkt auf Effizienz- und Sparprogramme konzentrieren sowie flexible Arbeitsmodelle einführen, anstatt Kapitalbindende Zukunftsprojekte anzustoßen. Gleichwohl mahnen viele Wirtschaftsforscher, dass ohne Aufbruchssignale und mehr politische Verlässlichkeit das Investitionsklima weiter abkühlen könnte.