Ursula von der Leyen präsentiert beim G20-Gipfel Europas KI-Ambitionen

Beim diesjährigen G20-Treffen in Südafrika hat EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen die EU-Strategie für Künstliche Intelligenz mit Nachdruck vorgestellt und internationale Zusammenarbeit betont.

23.11.25 10:51 Uhr | 51 mal gelesen

Es war fast schon ein feierliches Ritual: Ursula von der Leyen betritt die Bühne der dritten Arbeitssitzung des G20-Gipfels und eröffnet so etwas wie eine europäische KI-Offensive. "Wir setzen auf einen europäischen Weg der Künstlichen Intelligenz – und der baut auf drei Standbeinen", erklärte sie in ungewöhnlich forschem Ton. Es gehe nicht bloß um Technologie-Gläubigkeit, sondern vielmehr um eine ausgewogene Mischung aus gezielten Investitionen, sinnvollem Praxiseinsatz in Unternehmen sowie Behörden und – was oft vergessen wird – eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit. Mit einem wenig bescheidenen Unterton erwähnte sie, dass Europa bereits ein Netzwerk mächtiger Supercomputer am Laufen habe. Jetzt komme der nächste Schritt: Bis zu 15 Großfabriken für KI, gebaut gemeinsam mit der Privatwirtschaft. Das klingt nach großem Kino, ist aber bei genauer Betrachtung ein gewaltiges Infrastrukturprojekt mit offenem Ausgang. Interessant ist, wie konsequent von der Leyen das ‚Denken in KI‘ in Wirtschaft und öffentlichen Sektoren fördern möchte. Immer, wenn neue Probleme auftauchen, solle zuerst geprüft werden: Könnte Künstliche Intelligenz die Lage verbessern? Die Hoffnung: eine Art Domino-Effekt, der den Alltag und die Wirtschaft klüger machen soll. Doch der Blick bleibt nicht auf Europa allein gerichtet. Das Programm "Destination Earth" etwa wird schon dafür genutzt, um Extremwetter besser vorauszusagen. Besonders bemerkenswert: Der Transfer dieses Know-hows bis nach Afrika oder die Karibik, also dorthin, wo Menschen besonders verletzlich gegenüber Naturgewalten sind. Von der Leyens Rede endet mit einem Appell, nicht zu zögern: "Wir müssen jetzt zusammenrücken und sicherstellen, dass wir KI verantwortungsvoll gestalten – sonst war die Revolution nachträglich nur ein laues Lüftchen."

Von der Leyen hat beim G20-Gipfel die europäische KI-Strategie auf drei Säulen gestellt: kräftige Investitionen, die Einbindung von KI in Wirtschaft und Gesellschaft, sowie internationale Kooperationen. Die EU betreibt bereits leistungsfähige Supercomputer und will mit dem Bau von 15 neuen KI-Produktionsstätten in Kooperation mit der Privatwirtschaft eine Vorreiterrolle einnehmen. Globale Projekte wie „Destination Earth" verdeutlichen dabei den praktischen Nutzen von KI, etwa zur Katastrophenvorhersage weltweit. Jüngste Berichte zeigen, dass etwa das neue EU-KI-Gesetz („AI Act“) erste Auswirkungen entfaltet – Unternehmen in Europa ringen mit den Anforderungen und investieren in Aufklärung sowie Compliance, zumal auch in den USA und China die Konkurrenz nicht schläft. Auch kritische Stimmen wurden laut: Einige Expert*innen mahnen an, dass Investitionen zwar wichtig sind, aber Transparenz, ethische Leitplanken und Bildungsmaßnahmen im KI-Bereich noch stärker priorisiert werden müssten. Der internationale Dialog bleibt damit zentral, denn technische Dominanz ohne gesellschaftliche Akzeptanz setzt sich kaum durch.

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