Donnerstagabend in New York: Die großen Indizes zeichnen ein Bild, das Anlegern wenig Grund zur Gelassenheit gibt. Der Dow schließt bei 46.358 Punkten – ein halbes Prozent tiefer als tags zuvor. Der S&P 500 notierte wenige Minuten vor Schluss etwa bei 6.735 Punkten (minus 0,3 Prozent), der Tech-lastige Nasdaq 100 lag ebenfalls rund 0,2 Prozent zurück. Doch nicht nur die Börsenkurse scherten aus: Die lange erwarteten US-Arbeitsmarktzahlen fehlten plötzlich; ein Regierungs-Shutdown hatte ihre Veröffentlichung verhindert. Das brachte die Federal Reserve in eine Zwickmühle – ohne diese Daten bleibt der weitere Kurs für den Leitzins mehr Ratespiel als Strategie. Währenddessen dreht sich das Karussell um eine mögliche 'KI-Blase' immer schneller. Nvidia-CEO Jensen Huang hielt dem allerdings in einem CNBC-Interview entgegen und sah in den aktuellen Bewegungen den Auftakt einer neuen industriellen Revolution. Abseits der Wall Street zeigte sich auch der Euro am Abend schwächer (1,1564 US-Dollar pro Euro), ebenso ließen Edelmetall- und Rohölpreise Federn. Gold fiel auf 3.978 US-Dollar pro Unze (-1,6 Prozent), Öl der Sorte Brent rutschte um gut 1,7 Prozent ab. Für Börsenbeobachter kein Tag, an dem man entspannt im Sessel bleibt – zu viele lose Fäden, zu wenig Klarheit.
Die jüngsten Entwicklungen an der Wall Street stehen unter dem Eindruck gleich mehrerer Unsicherheiten: Der Mangel an US-Arbeitsmarktdaten durch den Regierungs-Shutdown hat die Orientierung für die Märkte erschwert, vor allem bei Zinsprognosen. Gleichzeitig sorgt die Diskussion um den KI-Hype – insbesondere angesichts starker Kursanstiege bei Technologiewerten wie Nvidia – für Nervosität: Während einige Experten vor den Risiken einer Blase warnen, sehen andere die Anfänge einer wirklichen Transformation. Hinzu kommt die Schwäche bei Euro, Gold und Öl, die den Gesamteindruck eines Tages ohne Richtung und mit viel Unsicherheit unterstreicht. Neue Analysen weisen darauf hin, dass Investoren zunehmend auf kurzfristige Trends setzen und dabei die Risiken aus dem Blick verlieren könnten; politische Unsicherheiten (wie die drohende Zahlungsunfähigkeit in den USA) verschärfen die Marktdynamik zusätzlich. Manche Stimmen, etwa aus dem Umfeld der Fed, warnen bereits vor überzogenen Bewertungen, gleichzeitig zeigt sich die Tech-Branche weiterhin angriffslustig und investiert offensiv in KI-Forschung und Infrastruktur.