Deutsche Weinernte 2025: Hoffnungsschimmer nach schwierigen Jahren

Nach den wetterbedingten Ernterückgängen 2024 können viele Winzerinnen und Winzer in Deutschland für 2025 wieder optimistischer auf ihre Weinberge blicken – erste Schätzungen deuten auf ein ertragreicheres Jahr.

10.10.25 08:46 Uhr | 38 mal gelesen

Mal ehrlich: Wer in den vergangenen Jahren aufmerksam die Wetterberichte verfolgt hat – Spätfrost hier, sintflutartiger Regen da –, weiß um die Sorgen deutscher Winzer nur zu gut. Nun aber schwingt etwas Hoffnung in den Kellern: Nach neuen Zahlen des Statistischen Bundesamtes soll die Weinmosternte 2025 wohl auf rund 8,2 Millionen Hektoliter klettern. Das klingt zunächst nach Erleichterung: Im Gegensatz zu den müden 7,8 Millionen Hektolitern aus dem Vorjahr entspricht das einem Plus von immerhin fünf Prozent. Verglichen mit dem Sechsjahresdurchschnitt (der natürlich einiges Polynesische an Glanz besitzt, 8,5 Millionen Hektoliter), bleibt das Ergebnis etwas unter der Hochmarke zurück – aber im ländlichen Raum weiß man: Hauptsache, das Glas ist halb voll, nicht halb leer. Auffällig: Mehr als die Hälfte der gesamten Weinmost-Ausbeute stammt wieder aus Rheinhessen und der Pfalz – die unangefochtenen Platzhirsche der deutschen Weinlandschaft. Baden und Württemberg steuern ein weiteres gutes Viertel bei, während etwa Saale-Unstrut mit einem unglaublichen Plus von 275 Prozent so etwas wie die Überraschung des Jahres darstellt. Übrigens, nicht überall wächst die Freude im selben Takt: Ausgerechnet in Rheinhessen, lange Zeit Zugpferd der Branche, und in der Pfalz wird eine Ernteminderung vorhergesagt. Fast schon ein kleines Drama am Rebenrand, könnte man meinen. Spannend wird’s bei den Rebsorten: Riesling, diese unkaputtbare Legende, legt leicht zu; Weißer und Grauer Burgunder strotzen vor Zuwachs, während Müller-Thurgau und Dornfelder einen Knick erleben. Blauer Spätburgunder hingegen, die Diva unter den Roten, feiert ein ansehnliches Revival. Vielleicht nicht unbedingt Grund zum Champagnerkorkenknallen, doch sorgt es für vorsichtige Erleichterung. Die Wahrheit liegt am Ende wie immer im Weinglas – und vielleicht auch in der Laune des kommenden Spätsommers. Übrigens: Wer hätte gedacht, dass Wetter und Wein nicht immer Hand in Hand gehen?

Die Weinernte 2025 in Deutschland wird voraussichtlich leicht über der enttäuschenden Vorjahresernte liegen, aber weiterhin unter dem langjährigen Durchschnitt bleiben. Rund 8,2 Millionen Hektoliter Weinmost werden erwartet – ein Zuwachs um fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr, aber weiterhin drei Prozent niedriger als das Durchschnittsniveau der letzten sechs Jahre. Besonders stark können sich kleinere Anbaugebiete wie Mosel und Saale-Unstrut erholen. Riesling bleibt die wichtigste Rebsorte, insgesamt verschiebt sich die Ernte aber zugunsten von Weiß- und Grauburgunder sowie Spätburgunder. Nach aktuellen Berichten von taz und ZEIT ONLINE sehen viele Winzer die kommenden Jahrgänge dennoch gelassen bis vorsichtig optimistisch, da sich nicht nur Mengen, sondern auch die Qualität der Trauben durch die tendenziell wärmeren Sommer verbessert hat. Aufgrund einer anhaltenden Trockenheit in einigen Regionen bleibt das Risiko für den Weinbau jedoch hoch, und viele Betriebe beschäftigen sich zunehmend mit neuen, widerstandsfähigeren Sorten, um den Klimawandel abzufedern. (Quellen: taz, ZEIT ONLINE, FAZ)

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

Die taz berichtet ausführlich über die Herausforderungen, die der Klimawandel mit sich bringt: Durch steigende Temperaturen und unregelmäßige Niederschlagsmuster sehen sich viele deutsche Winzer gezwungen, nicht nur ihre Bewässerungskonzepte zu überdenken, sondern auch mit pilzresistenten Neuzüchtungen zu experimentieren. Die Anpassungsfähigkeit der Betriebe werde somit zu einem entscheidenden Faktor für die Zukunft des gesamten Sektors. (Quelle: https://taz.de)

ZEIT ONLINE beleuchtet die wirtschaftlichen Folgen der klimabedingten Schwankungen im Weinbau und hebt dabei strukturelle Unterschiede zwischen Großbetrieben und Familienweingütern hervor. Während einige Winzer über innovative Bewirtschaftungsmethoden nachdenken, diskutiert die Branche auch über Preissteigerungen und Vermarktungsstrategien angesichts der unsicheren Ertragslage der kommenden Jahre. (Quelle: https://www.zeit.de)

Die FAZ widmet sich in ihrem aktuellen Artikel den Chancen und Risiken für künftige Wein-Jahrgänge: Einerseits führen die warmen Sommer zu höheren Mostgewichten und aromatischen Weinen, andererseits könne ein extremer Witterungsverlauf die klassische Sortenvielfalt gefährden. Immer mehr Betriebe experimentieren daher mit mediterranen Rebsorten und hoffen auf eine politische Unterstützung sowie Flexibilität bei der Umstellung. (Quelle: https://www.faz.net)

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