Laschets Klage beleuchtet bereits länger bestehende Kritik an der außenpolitischen Schwäche Europas im Nahost-Konflikt. Ihm zufolge fehlen nicht nur gemeinsame Strategien, sondern auch echtes diplomatisches Gewicht, während die USA und regionale arabische Akteure einflussreich agieren. In den letzten 48 Stunden berichten zahlreiche Medien, dass europäische Staaten weiterhin uneins agieren und bislang kaum eigene Friedensinitiativen einbringen, während die USA mit Israel, Katar und Ägypten federführend bleiben. Die Eskalation in Gaza geht indes weiter: Mehrere aktuelle Artikel betonen die humanitäre Krise, die Unsicherheit um den Bestand der Waffenruhe und die fehlende europäische Vermittlungspräsenz. Neben Laschet äußern sich weitere Politiker und Experten zunehmend kritisch über die destruktive Fragmentierung der europäischen Außenpolitik, während die EU-Kommission inzwischen zumindest einen neuen diplomatischen Vorstoß angekündigt hat.
Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema
Die Süddeutsche Zeitung analysiert die Rolle Europas bei den jüngsten Waffenstillstandsverhandlungen und kommt zu dem Schluss, dass die EU aktuell wenig Einfluss besitzt, da die jeweiligen Mitgliedsstaaten unterschiedlich agieren und nationale Interessen im Vordergrund stehen. Es wird in Frage gestellt, ob Europa überhaupt strategisch auf einen stabilen Frieden im Nahen Osten hinarbeitet, da die jüngsten Einzelinitiativen, wie die Anerkennung Palästinas durch einige Länder, zu mehr Spannungen führen könnten. Die Kritik an mangelnder Geschlossenheit wird mit zahlreichen Stimmen aus Diplomatie und Wissenschaft unterfüttert. Quelle: Süddeutsche Zeitung
Die Frankfurter Allgemeine Zeitung blickt auf die jüngste humanitäre Lage in Gaza nach Inkrafttreten der Feuerpause und stellt die europäischen Hilfsleistungen den großen diplomatischen Versäumnissen gegenüber. Sie beschreibt, wie die USA gemeinsam mit regionalen Partnern die Einigung vermitteln konnten, während Europa mit Floskeln und vagen Absichtserklärungen auffällt. Im Fazit wird gefordert, dass die EU gegenüber Israel und Palästina mit einer Stimme sprechen und sich aktiver in die Friedensgespräche einbringen muss. Quelle: Frankfurter Allgemeine Zeitung
Zeit Online berichtet ausführlich über die israelisch-palästinensischen Verhandlungen der letzten Tage: Während die Feuerpause als Erfolg der US-Diplomatie und der arabischen Staaten (u.a. Katar, Ägypten) gesehen wird, werden die Europäer vor allem als Zuschauer beschrieben. Der Artikel greift Expertenmeinungen auf, die eine Neujustierung der EU-Strategie für unausweichlich halten, um nicht nur als 'Zahlmeister' der Region zu gelten. Abschließend wird betont, dass die Anerkennung Palästinas durch einzelne Mitgliedsstaaten nicht ausreiche, um einen echten politischen Hebel zu gewinnen. Quelle: Zeit Online